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Für die Verwaltung der Debian-Pakete gibt es verschiedene Werkzeuge, von grafischen oder textbasierten Schnittstellen über die Grundwerkzeuge, die benutzt werden um Pakete zu installieren. Alle verfügbaren Werkzeuge bauen auf den Grundwerkzeugen auf und sollen hier absteigend nach Bedienbarkeit vorgestellt werden.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die fortschrittlicheren
Paketverwaltungswerkzeuge wie aptitude
oder dselect
auf apt
, welches selber auf dpkg
aufbaut, basieren.
Sehen Sie sich das APT-Handbuch
für
weitere Informationen über die Paketverwaltungswerkzeuge an. Unter dem
APT-Handbuch-Eintrag auf der DDP-Benutzerhandbuchübersichtsseite
können Sie dieses Dokument in verschiedenen Sprachen und Formaten bekommen.
Dies ist das Hauptpaketverwaltungswerkzeug. dpkg
kann mit vielen
Optionen aufgerufen werden. Häufig benutzte sind:
Zeige alle Optionen an: dpkg --help.
Zeige die Datei control
(und andere Informationen) für ein
angegebenes Paket an: dpkg --info foo_VVV-RRR.deb
Installiere ein Paket (inklusive Entpacken und Konfiguration) in das Dateisystem auf der Festplatte: dpkg --install foo_VVV-RRR.deb.
Entpacke (ohne es zu konfigurieren) ein Debian-Archiv in das Dateisystem auf der Festplatte: dpkg --unpack foo_VVV-RRR.deb. Bitte beachten Sie, dass diese Option das Paket nicht automatisch in einem benutzbaren Zustand hinterlässt; einige Dateien benötigen eventuell eine weitergehende Anpassung, um vernünftig zu funktionieren. Dieser Befehl löscht jede auf der Festplatte installierte Version des Programms und führt das mit dem Paket verbundene »preinst«-Skript (siehe Was sind die Debian »preinst«-, »postinst«-, »prerm«- und »postrm«-Skripte?, Abschnitt 7.6) aus.
Konfiguriere ein bereits ausgepacktes Paket: dpkg --configure foo. Neben anderen Sachen ruft diese Option das zugehörige "postinst"-Skript (siehe Was sind die Debian »preinst«-, »postinst«-, »prerm«- und »postrm«-Skripte?, Abschnitt 7.6) des Paketes auf. Außerdem aktualisiert es die Dateien, die in der Datei conffiles des Paketes aufgelistet sind. Beachten Sie, dass die »configure«-Option als Argument einen Paketnamen benötigt (z.B. foo), und nicht den Namen der Debian-Archivdatei (z.B. foo_VVV-RRR.deb).
Extrahiere eine einzelne Datei namens "blurf" (oder mehrere Dateien namens "blurf*" aus einem Debian-Archiv dpkg --fsys-tarfile foo_VVV-RRR.deb | tar -xf - blurf*
Lösche ein Paket (aber nicht seine Konfigurationsdateien): dpkg --remove foo.
Lösche ein Paket (inklusive Konfigurationsdateien): dpkg --purge foo.
Zeige den Installationszustand eines Paketes, das die Buchstaben (oder den regulären Ausdruck) "foo*" enthält: dpkg --list 'foo*'.
APT ist das Advanced-Package-Tool (erweitertes
Paketverwaltungswerkzeug) und beinhaltet das Programm
apt-get
. apt-get
stellt auf einfache Weise ein
Mittel für das Besorgen und Installieren von Paketen aus verschiedenen Quellen
über die Kommandozeile zur Verfügung. Anders als dpkg
versteht
apt-get
die ».deb-Dateien« nicht. apt-get
arbeitet
mit dem Paketnamen und kann die ».deb-Dateien« nur installieren, wenn eine
entsprechende Quelle in der /etc/apt/sources.list
Datei aufgeführt
ist. apt-get
ruft nach dem Download des ».deb-Archivs« direkt
dpkg
zur Installation[4] von den konfigurierten Quellen auf.
Einige der üblichen Wege apt-get
zu benutzen sind:
Um die Liste der Ihrem System bekannten Pakete zu aktualisieren können Sie
apt-get update
ausführen (Sie sollten dies regelmäßig ausführen um Ihre Paketliste aktuell zu halten)
Um ein Upgrade aller Pakete auf Ihrem System zu starten, führen Sie
apt-get upgrade
aus
Um das Paket foo mit allen seinen Abhängigkeiten zu installieren, bedarf es nur eines:
apt-get install foo
Um das Paket foo wieder von Ihrem System zu entfernen, führen Sie
apt-get remove foo
aus
Um das Paket foo mit allen Konfigurationsdateien von Ihrem System zu entfernen, braucht es nur ein:
apt-get --purge remove foo
Um alle Pakete auf Ihrem System auf ein neue Debian GNU/Linux-Version zu aktualisieren, benutzen Sie das folgende Kommando:
apt-get dist-upgrade
Bitte beachten Sie, dass Sie für das Ausführen von Kommandos, die die Systempakete ändern, als Hauptbenutzer angemeldet sein müssen.
Die »apt-Werkzeug-Suite« enthält noch das apt-cache
-Werkzeug um
die Paketliste zu durchsuchen. Im Paketverwaltungssystem können Sie mit einem
einfachen Text oder einem regulären Ausdruck Pakete suchen, die spezielle
Funktionen anbieten und Sie können Abhängigkeiten suchen. Einige der üblichen
Wege wie apt-cache
benutzt wird, sind:
Um ein Paket zu finden, dessen Beschreibung Wort enthält:
apt-cache search Wort
Um detaillierte Informationen über ein Paket auszugeben:
apt-cache show Paket
Um die Pakete zu bekommen von dem ein gegebenes Paket abhängt:
apt-cache depends Paket
Um detaillierte Informationen über die verfügbaren Versionen eines Paketes und die Pakete, die von diesem Paket abhängen, zu bekommen:
apt-cache showpkg Paket
Für weitere Informationen, installieren Sie bitte das apt
-Paket
und lesen apt-get(8)
, sources.list(5)
, und
installieren das apt-doc
-Paket und lesen
/usr/share/doc/apt-doc/guide.html/index.html
.
aptitude
ist ein Paketverwalter für Debian GNU/Linux-Systeme,
welcher eine Oberfläche für die apt-Paketverwaltungsschnittstelle bietet.
aptitude
ist eine textbasierte Schnittstelle, die die
curses-Bibliothek benutzt. Es kann benutzt werden, um Verwaltungsaufgaben auf
schnelle und einfache Weise zu erledigen.
aptitude
unterstützt die Funktionen von dselect
und
apt-get
, genauso wie verschiedene andere Funktionen, welche es in
anderen Programmen nicht gibt:
aptitude
bietet Zugriff auf alle Versionen eines Paketes.
aptitude
protokolliert alle seine Schritte unter
/var/log/aptitude
.
aptitude
macht es einfach, die Übersicht über die veraltete
Software nicht zu verlieren, indem sie unter »Veraltete und selbst erstellte
Pakete« aufgelistet werden.
aptitude
enthält ein ziemlich mächtiges System für die
ausführliche Suche nach Paketen und die Limitierung der angezeigten Pakete.
Benutzer die mutt
nutzen, werden schnell zurechtkommen, weil
mutt
die Inspiration für die Ausdruckssyntax war.
aptitude
speichert, welche Pakete wegen einer Abhängigkeit
installiert wurden und entfernt diese automatisch, wenn das Paket, das es
brauchte, vom System entfernt wird.
aptitude
kann automatisch Empfohlende: Pakete[5] installieren.
Im Vollbildmodus hat aptitude
eingebaute
su
-Funktionalität und kann als normaler Benutzer ausgeführt
werden. Es ruft su
auf (und fragt nach dem Passwort des
Hauptbenutzers, sofern vorhanden) falls Sie wirklich administrative Rechte
benötigen sollten
Sie können aptitude
über eine visuelle Schnittstelle (einfach
aptitude ausführen) oder direkt von der Kommandozeile starten.
Die genutzte Kommandozeilensyntax ist sehr ähnlich, zu der von
apt-get
genutzten. Um zum Beispiel das Paket foo zu
installieren, können Sie einfach aptitude install foo
starten.
Bitte beachten Sie, dass aptitude
das von Debian empfohlende
Programm für das Installieren eines Paketes und/oder das Aktualisieren Ihres
Systems ist.
Für weitere Informationen lesen Sie bitte die Handbuchseite
aptitude(8)
und installieren das Paket
aptitude-doc-en
.
Dieses Programm ist eine menügesteuerte Schnittstelle für das
Debian-Paketverwaltungssystem. Es ist besonders für erste Installationen und
größere Aktualisierungen nützlich. Einige Benutzer werden
aptitude
komfortabler finden, was gegenüber dselect
für Aktualisierungen im großen Stil auch empfohlen wird. Weitere Informationen
über aptitude
können Sie unter aptitude,
Abschnitt 8.1.3 finden.
dselect
kann:
den Benutzer unterstützen, das Paket, das er/sie ausgewählt hat, zu installieren oder zu löschen und dabei sicherstellen, dass keine Pakete, die in Konflikt mit anderen stehen, installiert sind und benötigte Pakete, die für das Funktionieren der anderen gebraucht werden, ebenfalls installiert sind;
den Benutzer über Inkonsistenzen oder Inkompatibilitäten in seiner Auswahl warnen;
die Reihenfolge, in der die Pakete installiert sein müssen, festlegen;
automatisch die Installation oder das Löschen ausführen und
den Benutzer anleiten, welcher Konfigurationsschritt der Konfiguration für jedes Paket notwendig ist.
dselect
beginnt mit der Auswahl aus sieben Möglichkeiten für den
Benutzer, von denen jede für eine bestimmte Aktion steht. Der Benutzer kann
durch das Drücken der Pfeiltasten mit der markierten Zeile seine Auswahl
treffen. Um die markierte Zeile auszuwählen, muss die
<Enter>-Taste gedrückt werden.
Was der Benutzer als nächstes zu sehen bekommt, hängt von der Auswahl ab, die
er getroffen hat. Wenn er eine Option mit Ausnahme von Zugriff
oder Auswählen ausgewählt hat, dann setzt dselect
mit
dem Ausführen der angegebenen Aktion fort: wenn der Benutzer z.B. die Aktion
Löschen ausgewählt hat, fährt dselect
mit dem Löschen
aller ausgewählten Dateien fort, wenn der Benutzer als Letztes die Aktion
Auswählen gewählt hat.
Beide, der Menüpunkt Zugriff und der Menüpunkt Auswählen führen zu weiteren Menüpunkten. In beiden Fällen werden die Menüs als geteilter Bildschirm dargestellt. Der obere Bildschirmabschnitt gibt eine scrollbare Liste mit möglichen Auswahlmöglichkeiten, während der untere Bildschirmabschnitt eine kurze Erklärung ("info") für jede Auswahl bereitstellt.
Eine ausführliche Online-Hilfe ist verfügbar, drücken Sie bitte zu einem beliebigen Zeitpunkt die '?'-Taste, um sie zu erreichen.
Die Reihenfolge, in der die Aktionen im ersten dselect
-Menü
aufgelistet sind, gibt die Reihenfolge wieder, in der der Benutzer
normalerweise mit dselect
Pakete auswählt, um sie zu installieren.
Dennoch kann ein Benutzer jede andere der Hauptmenüauswahlen so oft wie nötig
auswählen (auch kein Mal, abhängig davon, was er tun möchte).
Beginnen Sie mit der Zugriffsmethode. Dies ist die Methode,
mit der der Benutzer auf die Debian-Pakete zugreifen möchte. Einige Benutzer
haben die Debian-Pakete auf CD-ROM verfügbar, wohingegen andere sie mit einem
anonymen FTP-Zugang herunterladen. Die ausgewählte »Zugriffsmethode« wird
gespeichert nachdem dselect
beendet worden ist, so dass, wenn
nichts verändert ist, diese Option nicht noch einmal aufgerufen werden muss.
Anschließend Erneueren Sie die Liste der verfügbaren Pakete.
Um dies zu tun, liest dselect
die Datei Packages.gz
,
welche im obersten Teil des Verzeichnis, in dem die Debian-Pakete installiert
werden sollen, enthalten sein sollte. (Sollte dies nicht der Fall sein, bietet
dselect
an, dies für Sie zu tun.)
Wählen Sie bestimmte Pakete für die Installation auf Ihrem System aus. Nachdem dieses Menü gewählt wurde, bekommt der Benutzer zuerst einen Hilfe-Bildschirm präsentiert (es sei denn, die --expert-Kommandozeilen-Option wurde benutzt). Sobald der Benutzer den Hilfe-Bildschirm beendet, sieht er ein geteiltes Bildschirmmenü für die Auswahl der zu installierenden Pakete (der zu löschenden).
Im oberen Bildschirm ist ein relativ begrenztes Fenster, in dem die 18200 Debian-Pakete aufgelistet sind; der untere Teil des Bildschirms beinhaltet Beschreibungen der Pakete oder einer Gruppe von Paketen, die markiert sind.
Man kann nun auswählen, welche Pakete behandelt werden sollen, indem man das Paket oder den Namen einer Gruppe von Paketen markiert. Danach können Sie auswählen, ob die Pakete:
Dies tun Sie, indem Sie die »+«-Taste drücken.
Pakete können auf zwei Arten deinstalliert werden:
Löschen: Dies löscht die meisten der mit dem Paket verbundenen Dateien, erhält jedoch die Dateien, die als Konfigurationsdateien markiert sind (siehe Was ist ein Debian »Conffile«?, Abschnitt 7.5) und die Informationen über die Paketkonfiguration. Dies tun Sie, indem Sie die »-«-Taste drücken.
Säubern: Dies löscht jede Datei, die ein Teil des Paketes ist (auch die Konfigurationsdateien). Dies tun Sie, indem Sie die »_«-Taste drücken.
Bitte denken Sie daran, dass es nicht möglich ist »alle Pakete« zu löschen. Wenn Sie dies versuchen, wird Ihr System stattdessen auf eine Basisinstallation reduziert.
Dies tut Sie mittels der »=«-Taste. Dies teilt dselect
mit, die
aktuelle Version eines Paketes nicht zu aktualisieren, auch wenn die momentan
installierte Version nicht die neuste Version des Paketes ist, die zur Zeit in
dem Debian-Repository verfügbar ist, das Sie verwenden (dies wurde mit der
Zugriffsmethode und mit der Benutzung von
Erneuern festgelegt).
Ebenso wie Sie ein Paket zurückhalten können, können Sie dies mittels der
»:«-Taste rückgängig machen. Dies teilt dselect
mit, dass das/die
Paket/e aktualisiert werden dürfen, wenn eine neuere Version verfügbar ist.
Dies ist die Standardeinstellung.
Sie können die Reihenfolge der Darstellung der Pakete anpassen. Mittels der »o«-Taste können Sie zwischen den verschiedenen Sortierungsmöglichkeiten der Pakete hin- und herschalten. Die Standard-Sortierreihenfolge stellt die Pakete nach der Priorität dar. Innerhalb jeder Priorität werden die Pakete in der Reihenfolge der Verzeichnisse (Abschnitte) des Archivs dargestellt, in dem sie aufbewahrt werden. In dieser Reihenfolge werden die Pakete in Abschnitt A zuerst dargestellt, gefolgt von den Paketen in Abschnitt B, gefolgt von mehreren Paketen aus Abschnitt A mit einer niedrigeren Priorität.
Sie können außerdem die Bedeutungen der Beschriftungen auf der oberen Bildschirmhälfte erweitert anzeigen, indem Sie »v« (verbose) drücken. Diese Aktion zeigt den meisten Text, der vorher auf dem Bildschirm angezeigt wurde, auf der rechte Seite. Um diesen zu sehen, drücken Sie die rechte Pfeiltaste; scrollen Sie nach links, indem Sie die linke Pfeiltaste drücken.
Wenn Sie die Installation oder Entfernung eines Paketes ausgewählt haben, z.B.
des Pakets foo.deb
und das Paket benötigt (oder empfiehlt) ein
anderes Paket, z.B. das Paket blurf.deb
, dann wird
dselect
dies in einem Teil-Bildschirm des Hauptauswahl-Bildschirms
darstellen. Dort können Sie zwischen den betroffenen Paketen auswählen, die
vorgeschlagenen Aktionen akzeptieren (installieren oder nicht) oder sie
zurückweisen. Für Letzteres drücken Sie Shift-D. Um das Letzte rückgängig zu
machen, drücken Sie Shift-U. Sie können, indem Sie Shift-Q drücken, in jedem
Fall Ihre Einstellungen speichern und zum Hauptbildschirm zurückkehren.
Wenn Sie in das Hauptmenü zurückgekehrt sind, können Sie die
»Installieren«-Methode wählen, um die ausgewählten Pakete zu entpacken und zu
konfigurieren. Alternativ können Sie mittels der »Löschen«-Methode Pakete
löschen. Um dselect
zu beenden, wählen Sie »Beenden«. Alle
Benutzerauswahlen werden durch dselect
gesichert.
Dieses Programm manipuliert Debian-Archivdateien (.deb). Einige häufig verwendete Eigenschaften:
Zeige alle Optionen: dpkg-deb --help.
Zeige an, welche Dateien in einem Debian-Archiv enthalten sind, ohne das Paket zu entpacken: dpkg-deb --contents foo_VVV-RRR.deb)
Entpacke die Dateien, die in dem Debian-Archiv enthalten sind in das angegebene Verzeichnis: dpkg-deb --extract foo_VVV-RRR.deb tmp entpackt jede Datei in foo_VVV-RRR.deb in das Verzeichnis tmp/. Dies ist eine bequeme Methode, um die Inhalte eines Paketes in einem lokalen Verzeichnis zu prüfen, ohne das Paket in das Root-Dateisystem zu installieren.
Bitte merken Sie sich, dass jedes Pakete, das lediglich mit dpkg-deb --extract entpackt wird, falsch installiert ist. Stattdessen sollten Sie dpkg --install benutzen, um ein Paket zu installieren.
Weitere Informationen erhalten Sie im Manual dpkg-deb(1)
.
Dieses Programm spaltet große Pakete in kleinere Dateien auf (z.B. um Dateien
auf mehrere Disketten zu verteilen) und kann auch genutzt werden, um mehrere
Teile einer Datei wieder zu einer Datei zusammenzufügen. Es kann nur auf einem
Debian-System verwendet werden (d.h. auf einem System, dass das Paket
dpkg
beinhaltet), weil es das Programm dpkg-deb
verwendet, um die Debian-Paketdatei zu analysieren und in seine Einzelteile zu
zerlegen.
Um zum Beispiel eine große .deb-Datei in n Dateien zu unterteilen,
Führen Sie das Kommando dpkg-split --split foo.deb aus. Dies wird n Dateien im aktuellen Verzeichnis erzeugen, wobei jede ungefähr 460 KByte lang ist.
Kopieren Sie die n Dateien auf Ihre Disketten.
Kopieren Sie den Inhalt der Disketten auf eine Festplatte Ihrer Wahl eines anderen Computers.
Fügen Sie die einzelnen Dateien wieder mittels dpkg-split --join "foo*" zusammen.
Der Kernel (Dateisystem) in Debian GNU/Linux-Systemen unterstützt das Ersetzen von Dateien auch während sie benutzt werden.
Außerdem stellen wir ein Programm namens start-stop-daemon
zur
Verfügung, das benutzt wird, um Daemonen während des Hochfahrens zu starten
oder beim Wechsel des Runlevels zu stoppen (z.B. von Mehrbenutzer- zu
Einbenutzer-Modus oder zum Runterfahren). Das selbe Programm wird von
Installationsskripten benutzt, sobald ein neues Paket installiert wird, das
einen Daemon beinhaltet, um laufende Daemonen zu stoppen und falls nötig neu zu
starten.
Um den Status aller im Debian-System installierten Pakete zu sehen, führen Sie das Kommando
dpkg --list
aus. Dies gibt eine einzeilige Zusammenfassung mit einem 2-buchstabigen Statussymbol (im Kopf erklärt), den Paketnamen, die installierte Version des Paketes und eine kurze Beschreibung für jedes einzelne Paket aus.
Um den Status jedes Paketes zu sehen, dessen Name mit »foo« anfängt, geben Sie folgendes Kommando ein:
dpkg --list 'foo*'
Um einen ausführlicheren Status für ein bestimmtes Paket zu erhalten, geben Sie folgendes Kommando ein:
dpkg --status Paketname
Um herauszufinden, welches Paket die Datei namens foo
erstellt hat, führen Sie eines der Kommandos aus:
dpkg --search foo
Dies sucht nach foo
in den installierten Paketen.
(Dies ist (momentan) gleichwertig mit der Suche nach allen Dateien mit der
Endung .list im Verzeichnis /var/lib/dpkg/info/ und
des Manipulierens der Ausgabe, so dass alle Pakete, die dies beinhalten,
aufgelistet werden.)
Eine schnellere Alternative dazu ist das dlocate
-Werkzeug.
zgrep foo Contents-ARCH.gz
Dies sucht nach Dateien, die die Zeichenkette foo in ihrem
vollständigen Pfadnamen enthalten. Die Dateien
Contents-ARCH.gz (wobei ARCH die gewünschte
Architektur darstellt) befindet sich in den Hauptpaketverzeichnissen (main,
non-free, contrib) auf dem Debian FTP-Server, d.h. unter
/debian/dists/etch). Eine Contents
-Datei bezieht
sich nur auf das Paket im Unterverzeichnisbaum, in dem es sich aufhält.
Deshalb könnte es sein, dass der Benutzer mehr als eine
Contents
-Datei durchsuchen muss, um das Paket zu finden, das
foo enthält.
Diese Methode hat gegenüber dpkg --search den Vorteil, dass Sie damit Dateien in Paketen finden können, die momentan nicht auf Ihrem System installiert sind.
apt-file search foo
Das selbe wie beim Beispiel davor, es sucht Dateien welche den Teiltext oder
den regulären Ausdruck foo in ihrem vollen Verzeichnisnamen haben.
Der Unterschied zum vorherigen Beispiel ist, dass es nicht notwendig ist, die
Contents-ARCH.gz-Datei zu holen, da es dies automatisch, für alle
Quellen die in der /etc/apt/sources.list
definiert sind, tut, wenn
Sie apt-file update (als root) ausführen.
Einige Pakete sind in Programme (»foo«) und Daten (»foo-data«) geteilt. Dies trifft in Debian auf viele Spiele, Multimedia-Anwendungen und Wörterbücher zu und wurde eingeführt, weil einige Benutzer auf die Rohdaten zugreifen wollten, ohne das Programm zu installieren, oder das Programm selbst ohne die Daten läuft, so dass diese optional sind.
Ähnliche Situationen tauchen auf, wenn Sie mit Bibliotheken arbeiten: normalerweise werden diese Pakete installiert, wenn Pakete Programme enthalten, die von ihnen abhängen. Wenn das Programmpaket entfernt wird, bleibt das Bibliothekspaket auf dem System. Oder: Wenn das Programmpaket nicht länger z.B. von »libdb4.2« abhängt, aber nun von »libdb4.3«, kann das »libdb4.2«-Paket installiert bleiben, wenn das Programmpaket aktualisiert wird.
In diesen Fällen hängt »foo-data« nicht von »foo« ab, so dass, wenn Sie das
»foo«-Paket entfernen, die meisten Paketverwaltungswerkzeuge es nicht
automatisch entfernen. Das selbe gilt für die Bibliothekspakete. Dies ist
nötig, um zirkuläre Abhängigkeiten zu vermeiden. Wenn Sie
aptitude
(siehe aptitude, Abschnitt
8.1.3) als Ihr Paketverwaltungswerkzeug benutzen, merkt es sich die
automatisch installierten Pakete und entfernt sie, wenn kein Paket auf Ihrem
System verbleibt, das dieses benötigt.
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Die Debian GNU/Linux-FAQ
Version 4.0.4ubuntu1, 23 September 2008