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Taktlinien trennen Takte voneinander, werden aber auch verwendet, um Wiederholungen anzuzeigen. Normalerweise werden sie automatisch nach Vorgabe der aktuellen Taktart eingefügt.
Die einfachen, automatisch eingefügten Taktlinien können mit dem
\bar
-Befehl geändert werden. Eine doppelte Taktlinie etwa
wird normalerweise am Ende eines Stückes gesetzt:
e4 d c2 \bar "|."
Es ist kein Fehler, wenn die letzte Note in einem Takt nicht zur automatische eingefügten Taktlinie aufhört: es wird angenommen, dass die Note im nächsten Takt weitergeht. Wenn aber eine ganze Reihe solcher überlappenden Takte auftritt, können die Noten gedrungen aussehen oder sogar über den Seitenrand hinausragen. Das kommt daher, dass Zeilenumbrüche nur dann vorgenommen werden, wenn ein vollständiger Takt auftritt, also ein Takt, an dem alle Noten vor dem Taktstrich zu Ende sind.
Achtung: Eine falsche Dauer kann bewirken, dass Zeilenumbrüche verhindert werden, woraus resultiert, dass die Noten entweder sehr stark gedrängt auf der Zeile notiert werden, oder die Zeile über den Seitenrand hinausragt. |
Zeilenumbrüche werden erlaubt, wenn eine Taktlinie manuell eingefügt wird, auch, wenn es sich um keinen vollständigen Takt handelt. Um einen Zeilenumbruch zu erlauben, ohne die Taktlinie auszugeben, kann
\bar ""
benutzt werden. Damit wird eine unsichtbare Taktlinie an dieser Stelle eingefügt und damit ein Zeilenumbruch erlaubt (aber nicht erzwungen), ohne dass sich die Anzahl der Takte erhöhen würde. Um einen Zeilenumbruch zu erzwingen, siehe Zeilenumbrüche.
Diese Art von Taktlinien und auch andere besondere Taktlinien können manuell an jeder Stelle in der Partitur eingefügt werden. Wenn sie mit dem Ende eines Taktes übereinstimmen, wird die automatische Taktlinie durch die manuelle ersetzt. Diese manuellen Einfügungen haben keine Auswirkung auf die Zählung und Position der folgenden automatischen Taktlinien.
Manuell können die einfache Taktlinie und zusätzlich fünf Arten einer doppelten Taktlinie gesetzt werden:
f1 \bar "|" g \bar "||" a \bar ".|" b \bar ".|." c \bar "|.|" d \bar "|." e
Zusätzlich gibt es noch punktierte und gestrichelte Taktlinien:
f1 \bar ":" g \bar "dashed" a
und fünf unterschiedliche Wiederholungstaktlinien:
f1 \bar "|:" g \bar ":|:" a \bar ":|.|:" b \bar ":|.:" c \bar ":|" d
Auch wenn die Taktlinien, die Wiederholungen angeben, manuell eingefügt werden können, wird die Wiederholung dadurch nicht von LilyPond erkannt. Wiederholte Stellen werden besser notiert, indem man die Wiederholguns-Befehle einsetzt, die automatische die richtigen Taktlinien setzen. Das ist beschrieben inWiederholungszeichen.
Zusätzlich kann noch "||:"
verwendet werden, dass sich
genauso wie "|:"
verhält, außer bei Zeilenumbrüchen, wo eine
doppelte Taktlinie am Ende der Zeile ausgegeben wird und eine
öffnende Wiederholungslinie am Anfang der nächsten Zeile.
\override Score.RehearsalMark #'padding = #3 c c c c \bar "||:" c c c c \break \bar "||:" c c c c
In Partituren mit vielen Systemen wird ein \bar
-Befehl in einem
System automatisch auf alle anderen Systeme angewendet. Die resultierenden
Taktlinien sind miteinander verbunden innerhalb einer Gruppe
(StaffGroup
) oder einem Klaviersystem
(PianoStaff
bzw. (GrandStaff
).
<< \new StaffGroup << \new Staff { e'4 d' \bar "||" f' e' } \new Staff { \clef bass c4 g e g } >> \new Staff { \clef bass c2 c2 } >>
Der Befehl \bar
Taktart ist eine Kurzform von:
\set Timing.whichBar =
Taktart. Immer, wenn
whichBar
auf einen Wert gesetzt wird, wird eine
Taktlinie dieses Typs erzeugt.
Die automatische erzeugte Taktlinie ist "|"
. Das kann
jederzeit durch den Befehl \set Timing.defaultBarType =
Takstrichart geändert werden.
Notationsreferenz: Zeilenumbrüche, Wiederholungszeichen, Systeme gruppieren.
Schnipsel: Rhythmus.
Referenz der Interna: BarLine (created at Staff level), SpanBar (across staves), Timing_translator (for Timing properties).