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Arabische Tonarten

Neben den westlichen Dur- und Moll-Tonarten sind folgende Tonarten in arabic.ly definiert: bayati, rast, sikah, iraq und kurd. Diese Tonarten definieren eine kleine Gruppe von Maqams, die weitverbreitet sind.

Ein Maqam kann die Tonart der Gruppe benutzen, zu der er gehört, oder die einer benachbarten Gruppe. Zusätzlich können verschiedene Versetzungszeichen in den Noten markiert werden.

Um also etwa die Tonart des Maqams „muhayer“ folgendermaßen notiert:

\key re \bayati

re ist die Tonhöhe für den „muhayer“-Maqam und bayati ist die Bezeichnung des Basismaqams der Gruppe.

Während die Vorzeichen eine Gruppe anzeigen, wird meistens der eigentliche Maqam im Titel definiert. In diesem Beispiel müsste also der „muhayer“-Maqam im Titel erscheinen.

Andere Maqams derselben Bayati-Gruppe, wie in der Tabelle unten gezeigt ((bayati, hussaini, saba und ushaq) können auf die gleiche Weise notiert werden. Sie sind alle Variationen des Grundmaqams Bayati. Sie unterscheiden sich üblicherweise vom grundlegenden Maqam in ihrem oberen Tetrachord oder in bestimmten Einzelheiten, die aber nicht ihre eigentliche Qualität verändern.

Der andere Maqam der gleichen Gruppe (Nawa) ist mit bayati durch eine Modulation verwandt, deren Grundton in der Tabelle angezeigt wird, wenn es sich um einen Maqam handelt, der eine Modulation eines anderen Maqams darstellt. Nawa kann folgenderweise notiert werden:

\key sol \bayati

In der arabischen Musik ist ein Begriff wie bayati, der eine Maqam-Gruppe bezeichnet, gleichzeitig auch selber ein Maqam, meistens der häufigste dieser Gruppe.

Hier ist eine Möglichkeit, Maqams zu gruppieren, womit die häufigsten Maqams bestimmten Vorzeichen zugeordnet werden:

Maqam-Gruppe Vorzeichen (\key) Finalis Andere Maqams der Gruppe (Finalis)
ajam major sib jaharka (fa)
bayati bayati re hussaini, muhayer, saba, ushaq, nawa (sol)
hijaz kurd re shahnaz, shad arban (sol), hijazkar (do)
iraq iraq sisb -
kurd kurd re hijazkar kurd (do)
nahawand minor do busalik (re), farah faza (sol)
nakriz minor do nawa athar, hisar (re)
rast rast do mahur, yakah (sol)
sikah sikah misb huzam

Ausgewählte Schnipsel

Untypische Tonarten

Der üblicherweise benutzte \key-Befehl setzt die keySignature-Eigenschaft im Staff-Kontext.

Um untypische Tonartenvorzeichen zu erstellen, muss man diese Eigenschaft direkt setzen. Das Format für den Befehl ist eine Liste: \set Staff.keySignature = #`(((Oktave . Schritt) . Alteration) ((Oktave . Schritt) . Alteration) ...) wobei für jedes Element in der Liste Oktave die Oktave angibt (0 ist die Oktave vom eingestrichenen C bis zum eingestrichenen H), Schritt gibt die Note innerhalb der Oktave an (0 heißt C und 6 heißt H), und Alteration ist ,SHARP ,FLAT ,DOUBLE-SHARP usw. (Beachte das beginnende Komma.)

Alternativ kann auch jedes Element der Liste mit dem allgemeineren Format (Schritt . Alteration) gesetzt werden, wobei dann die Einstellungen für alle Oktaven gelten.

Hier ein Beispiel einer möglichen Tonart für eine Ganztonleiter:

     
     \relative c' {
       \set Staff.keySignature = #`(((0 . 3) . ,SHARP)
                                    ((0 . 5) . ,FLAT)
                                    ((0 . 6) . ,FLAT))
       c4 d e fis
       aes4 bes c2
     }

[image of music]

Siehe auch

Notationsreferenz: Tonartbezeichnung.

Handbuch zum Lernen: Versetzungszeichen und Tonartbezeichnung (Vorzeichen).

Referenz der Interna: KeySignature.

Schnipsel: Weltmusik, Tonhöhen.

Andere Sprachen: English, español.