2.5 Debian 4.0 (Etch) Installation

2.5.1 Neuerungen in der Installation
2.5.2 Unterstützte Architekturen
2.5.3 Installationsmedien
2.5.4 Starten des Installationssystems
2.5.5 Einfache Installation
2.5.6 Experten-Installation
2.5.7 Automatische Installation

Einer der wichtigsten neuen Bestandteile der Debian Version 4.0 ist eine komplett neu entwickelte Installationsroutine mit einer grafischen Benutzeroberfläche. Für Systeme mit geringen Ressourcen oder bei Problemen mit dem grafischen Installer steht immer noch die nicht-grafische, bereits von älteren Debian Versionen bekannte, Installationsroutine zur Verfügung. Letztere wird verwendet, wenn vom Administrator nichts anderes ausgewählt wird, ist also die Voreinstellung.

Die Version 4.0 der Debian Distribution enthält erstmalig offiziell die Unterstützung für die AMD64-Architektur, welche 64-Bit-Prozessoren von Intel (EM64T) und AMD (AMD64) unterstützt. Im vorherigen Release, Debian GNU/Linux 3.1 (Sarge), war lediglich eine inoffizielle Version dieser Portierung verfügbar.

Die offizielle Unterstützung für die Motorola 680x0- (m68k) Architektur wurde entfernt, da sie nicht die Kriterien der Debian Release-Manager erfüllte. Die wichtigsten Gründe waren die Rechnerleistung und mangelnde Unterstützung der Originalautoren (upstream) für die essenziellen Werkzeuge. Allerdings wird erwartet, dass die m68k-Portierung aktiv bleibt und zur Installation bereit ist, auch falls sie nicht Teil der offiziellen stabilen Version ist.

Diese neue Debian GNU/Linux-Veröffentlichung enthält deutlich mehr Software als der Vorgänger Sarge; enthalten sind über 6500 neue Pakete, insgesamt also mehr als 18200 Pakete. Der größte Teil der Software dieser Distribution - annähernd 10700 Pakete (das sind 68% der Pakete von Sarge) - wurde aktualisiert. Auch mussten einige Pakete aus verschiedenen Gründen aus der Distribution entfernt werden (über 3500, 23% der Pakete aus Sarge). Es sind keine Aktualisierungen für diese Pakete vorhanden, und im Paketverwaltungssystem werden sie als "obsolete" (veraltet) markiert.

Mit diesem Release von Debian GNU/Linux wird von XFree86 auf die Version 7.1 von X.Org gewechselt. Diese unterstützt eine größere Hardware-Vielfalt und verfügt über bessere automatische Erkennung. Diese Version von X.Org erlaubt auch die Verwendung von Compiz, einem der ersten Window Manager (Fensterverwalter) für das X Window System, mit dem die Vorteile der OpenGL-Beschleunigung (bei unterstützten Grafikkarten) genutzt werden können.

Debian GNU/Linux enthält wieder diverse Desktop-Anwendungen und -Umgebungen. Neben vielen anderen Paketen beinhaltet dieses Release GNOME 2.14, KDE 3.5.5a und Xfce 4.4. Anwendungs-Software wurde ebenfalls aktualisiert, einschließlich der Office-Pakete OpenOffice.org 2.0.4a und KOffice 1.6, sowie GNUcash 2.0.5, GNUmeric 1.6.3 und Abiword 2.4.6.

Andere Aktualisierungen von Desktop-Anwendungen sind Evolution 2.6.3 und Gaim 2.0. Die Mozilla-Programmpakete wurden ebenfalls aktualisiert: iceweasel (Version 2.0.0.3) ist eine Variante des Firefox Web-Browsers und icedove (Version 1.5) eine Variante des E-Mail-Programms Thunderbird, die nicht die Marken der Mozilla Foundation nutzen.

Die offizielle Debian GNU/Linux-Distribution besteht (abhängig von Ihrer Architektur) aus neunzehn bis dreiundzwanzig CDs mit Binärpaketen und einer ähnlichen Anzahl von Medien mit den Quelltexten, außerdem ist auch eine DVD-Version der Distribution erhältlich.

2.5.1 Neuerungen in der Installation

Bereits mit der Installation älterer Debian Versionen vertraute Anwender werden an den Verbesserungen innerhalb der Installationsroutine interessiert sein. Die Installation bisher war in zwei Teile geteilt: das Einrichten des Basissystems sowie alles Notwendige, um das Basissystem bootfähig zu machen, gefolgt von einem Neustart und danach dem Starten von base-config. Dieser zweite Schritt kümmerte sich um Dinge wie die Einrichtung von Benutzerzugängen, die Konfiguration des Paketsystems und die Installation von zusätzlichen Paketen (mittels tasksel).

In Etch wurde dieser zweite Schritt (nach dem Neustart) direkt in den Debian Installer integriert. Dies hat eine Reihe von Vorteilen, darunter eine Erhöhung der Sicherheit und die Tatsache, dass nach dem Neustart am Ende der Installation das neue System bereits die korrekte Zeitzone hat und sofort die grafische Benutzeroberfläche startet (falls eine Desktop-Umgebung installiert wurde).

Die neue Installationsroutine richtet das System so ein, dass UTF-8 statt der alten sprachspezifischen Kodierungen (wie ISO-8859-1, EUC-JP oder KOI-8) benutzt wird. Weiterhin ist es jetzt möglich, mittels geführter Partitionierung Dateisysteme auf einem LVM-Volume zu erstellen. Zusätzlich kann der Installer verschlüsselte Dateisysteme einrichten. Während der manuellen Partitionierung besteht die Wahl zwischen dm-crypt und loop-aes mit einer Passphrase oder einem zufälligen Schlüssel, und es können noch verschiedene andere Optionen einstellt werden. Bei der geführten Partitionierung wird der Installer eine verschlüsselte LVM-Partition erzeugen, die alle anderen Dateisysteme (außer /boot) als logische Volumes enthält. Zu beachten ist dabei: Die grafische Oberfläche unterstützt nicht die Einrichtung von verschlüsselten Partitionen mit zufälligen Schlüsseln. Bestehende NTFS Partitionen können bei Bedarf verkleinert werden; ist bereits ein anderes Betriebssystem installiert, so wird dies erkannt und in den Bootmanager engebunden.

Während einer „Expert“-Installation kann der „root“-Zugang gesperrt werden, stattdessen wird sudo konfiguriert, so dass der erste eingerichtete Benutzer diesen für die Systemadministration benutzen kann (sudo su - mit dem eigenen Benutzerpasswort).

Kryptografische Verifikation heruntergeladener Pakete: Pakete, die vom Installationssystem heruntergeladen werden, werden nun kryptografisch mit apt überprüft. Dadurch wird es deutlich schwerer, ein über Netz installiertes System zu kompromotieren.

Dies sind nur einige der wirklich wichtigen Änderungen, eine komplette Auflistung mit allen Details findet sich unter http://www.us.debian.org/releases/stable/i386/release-notes/ch-installing.de.html#s-inst-new.

Im Folgenden wird ausführlich die Installation mittels CD-ROM bzw. DVD beschrieben, andere Methoden werden erwähnt. Die Installation von CD-ROM/DVD dürfte bis auf Weiteres noch die geläufigste Methode zur Installation von Debian GNU/Linux sein.

Die Beschaffung von Debian GNU/Linux auf CD-ROM oder DVD kann über das Internet in Form von Images erfolgen, die auf entsprechende Rohlinge zu brennen sind. Unter http://cdimage.debian.org und in den Abschnitten zu Jigdo und BitTorrent finden sich alle notwendigen Informationen zum Download der Images. Im Handel ist Debian GNU/Linux von verschiedenen Anbietern auf CD-ROM oder DVD erhältlich (siehe CD-ROM/DVD-Versionen).

2.5.2 Unterstützte Architekturen

Mit der Version 4.0 der Debian Distribution werden viele verschiedene Architekturen mit diversen Unter-Architekturen unterstützt. Debian „Etch“ unterstützt die Architekturen: Alpha, AMD64, ARM, HP PA-RISC, Intel x86, Intel IA-64, MIPS (big endian), MIPS (little endian), PowerPC, IBM S/390, SPARC.

2.5.3 Installationsmedien

Die Installation von Debian GNU/Linux kann mittels unterschiedlicher Medien durchgeführt werden. In den meisten Fällen wird eine Installation via CD-ROM oder DVD möglich sein. Wird dies nicht unterstützt, so bietet Debian verschiedene andere Medien an, von denen eine Installation vorgenommen werden kann.

2.5.3.1 CD-ROM oder DVD

Für die Installation von Debian stehen im Internet die entsprechenden Images für die CDs oder DVDs zum Download bereit, und alternativ können diese auch von einem Anbieter (siehe CD-ROM/DVD-Versionen, ) auf den entsprechenden Medien erworben werden. Die Version 4.0 von Debian benötigt dabei 21 CDs oder wahlweise 3 DVDs. Werden die entsprechenden Quellcode-Pakete benötigt, so verdoppelt sich die Anzahl der Medien.

2.5.3.2 Installation über das Netzwerk

Für die Installation über das Netzwerk stehen zwei unterschiedliche Images (netinst und businesscard) auf den Debian Servern (oder deren Spiegeln) zum Herunterladen bereit. Beide Images eignen sich für den Start des Installationsprogramms von CD und die weitere Installation von Paketen über das Netzwerk. Der Unterschied zwischen den beiden Images besteht darin, dass in dem größeren Image (netinst) auch die Pakete des Grundsystems enthalten sind. Dieses Image hat eine Größe von circa 160 Mbyte. Das kleinere der beiden Images (businesscard) verzichtet auf die Pakete des Grundsystems und ermöglicht so auch das Brennen dieses Images auf eine CD im Kreditkartenformat mit ca. 30 Mbyte Speicherplatz. Weitere Pakete müssen dann via Internetverbindung installiert werden.

2.5.3.3 Disketten

Sollte das zu installierende System nicht in der Lage sein, von einer CD-ROM zu booten, so kann die Installation auch von Disketten aus durchgeführt werden. Hierzu sind die Images floppy/boot.img und floppy/root.img wie beschrieben auf Disketten zu schreiben. Eventuell wird auch noch eine der Treiber-Disketten benötigt. Dies ist von der eingesetzten Hardware abhängig.

Die Treiber für einige selten verwendete Netzwerkkarten finden Sie in dem Image floppy/net-drivers.img. In dem Image floppy/cd-drivers.img befinden sich Treiber für CD-ROM-Laufwerke. Nach dem Starten des Debian Installers von Diskette kann damit ein CD-ROM-Laufwerk eingebunden werden, und die benötigten Pakete können von dort aus installiert werden.

Das Installationssystem wird nach dem Einschalten des Rechners zunächst mit der Diskette gestartet, auf der die Datei boot.img geschrieben wurde. Nach einiger Zeit werden Sie aufgefordert, die zweite Diskette einzulegen. Hierbei handelt es sich um die Diskette, die mit dem Image root.img beschrieben wurde.

2.5.3.4 USB Memory Stick

Moderne BIOS-Versionen unterstützen auch das Starten des Systems von USB-Medien aus. Leider kommt es vor, dass im BIOS zwar die Möglichkeit besteht, einen Systemstart von einem USB-Medium zu aktivieren, dies aber trotzdem nicht funktioniert. Das rührt daher, dass im BIOS diese Funktion nur unzureichend umgesetzt ist, beispielsweise wird von einem USB-Disketten-Laufwerk ausgegangen, und USB-Sticks werden nicht unterstützt. Ein weiterer Stolperstein kann ein USB 2.0-kompatibles Medium sein: Einige BIOS-Versionen unterstützen nur das Booten von USB 1.1-kompatiblen Medien.

Der einfachste Weg, um zu einem bootfähigen Debian Installationssystem auf einem solchen Medium zu kommen, besteht darin, die Datei hd-media/boot.img.gz mittels gzip zu entpacken (gzip -d boot.img.gz) und auf einen mindestens 128 Mbyte großen USB-Memory-Stick zu schreiben (mittels dd if=boot.img.gz of=/dev/sdx; x steht dabei für den Buchstaben des Gerätes). Dieser Vorgang wird alle Daten auf dem Stick löschen! Beide Schritte können auch zu einem zusammengefasst werden: zcat boot.img.gz >/dev/sdx.

Danach müssen Sie das Dateisystem auf dem Stick einhängen (mount /dev/sdxN /mnt) und ein Debian Netinstall-CD-Image auf den Stick kopieren. Der Dateiname kann dabei beliebig gewählt werden, er muss lediglich auf .iso enden.

Die Installation kann auch auf kleineren USB-Sticks erfolgen; nähere Informationen finden Sie unter folgendem URL: http://d-i.pascal.at/

2.5.3.4.1 Booten von USB-Laufwerken

Einige neuere BIOS-Versionen erlauben das direkte Booten des Systems von einem USB-Medium. Hierzu ist im BIOS das Startlaufwerk auf „removable drive“ oder USB-ZIP“ einzustellen.

Sollte Ihr System dies nicht unterstützen, so kann von der ersten Diskette gebootet werden. Diese erlaubt zu einem sehr frühen Zeitpunkt den Zugriff auf USB-Medien, so dass die weitere Installation von diesen erfolgen kann. Hierzu müssen Sie das Image floppy/boot.img auf eine Diskette schreiben.

2.5.3.5 Booten über das Netzwerk

Es ist auch möglich, den Debian Installer komplett über das Netzwerk zu starten. Die notwendigen Schritte sind dabei sehr von der verwendeten Hardware-Architektur und dem Netzwerk-Setup abhängig. Ein guter Einstieg ist die Lektüre der Seite http://wiki.debian.net/index.cgi?DebianInstallerNetbootPXE.

Die benötigten Dateien befinden sich im Verzeichnis netboot/. Das Image netboot/mini.iso kann verwendet werden, um eine minimale CD-ROM zur Installation über das Netzwerk zu erstellen.

2.5.3.6 Booten von Festplatte

Das Installationssystem kann auch von einer Partition gestartet werden, auf der sich bereits ein installiertes Betriebssystem befindet. Hierzu müssen sich die Dateien hd-media/initrd.gz, hd-media/vmlinuz und ein CD-Image (wieder mit der Endung .iso) im Wurzelverzeichniss befinden. Nun ergibt sich lediglich noch das Problem, den Linux-Kernel mit einer Init-RAM-Disk zu starten.

Wenn GRUB auf dem System installiert ist, so kann dies mit folgenden Kommandos am GRUB-Prompt erfolgen:


grub>kernel (hd0,0)/vmlinuz root=/dev/ram ramdisk_size=8192 devfs=mount,dall
grub>initrd (hd0,0)/initrd.gz
grub>boot

Hierbei ist zu beachten, dass die Partition, von der die Dateien geladen wurden, nicht formatiert werden kann.

2.5.3.7 Einstellungen im BIOS

Im BIOS des Rechners, auf dem Debian installiert werden soll, muss der Systemstart von dem gewünschten Installationsmedium aktiviert werden. Um in das BIOS eines Rechners zu gelangen, gibt es verschiedene Wege, die vom Hersteller des verwendeten BIOS abhängig sind. Im Allgemeinen wird beim Systemstart kurz angezeigt, welche Taste oder welche Tastenkombination zu drücken ist, aber leider ist dies auch nicht immer der Fall.

Sehr verbreitet ist der Aufruf des BIOS über die Taste Entf. Andere Möglichkeiten sind die Tasten F2 oder F12, die Kombinationen Strg+Alt+Entf oder Strg+Alt+Esc oder auch Strg+Alt+Einf. Auch die Taste Esc wird gelegentlich verwendet.

Leider gibt es sehr viele unterschiedliche BIOS-Hersteller und -Versionen. Im Handbuch zu dem System ist nachzulesen, wie ein Laufwerk aktiviert werden kann, um von diesem zu booten. Dabei ist es auch häufig üblich, dass in einer bestimmten Reihenfolge von verschiedenen Medien (Diskette, Festplatte, CD-ROM, SCSI-Laufwerke usw.) gebootet werden kann. Hier ist darauf zu achten, dass das gewünschte Bootmedium als Erstes aufgeführt ist.

2.5.4 Starten des Installationssystems

Nach dem Starten des Rechners wird von der CD-ROM zunächst der Bootloader (es wird hier syslinux verwendet) geladen. Dieser zeigt anfangs lediglich eine Eingabeaufforderung und ein Debian-Logo an:

Abbildung 2.1. Eingabeaufforderung

Eingabeaufforderung



2.5.4.1 Weitere Informationen

Über die Funktionstasten F1 bis F10 lassen sich weitere Informationen über diese CD und die möglichen Bootparameter abrufen. Natürlich sind hier nicht alle vom Linux-Kernel unterstützten Parameter aufgeführt. Die Auflistung beschränkt sich auf die für die Debian Installation wichtigsten Parameter. Eine gute Übersicht der Kernel-relevanten Parameter finden Sie im Linux BootPrompt-HowTo.

  • F1 - Übersicht der Hilfefunktionen

  • F2 - Voraussetzungen für die Installation von Debian

  • F3 - Spezielle Methoden, um das System zu starten

  • F4 - Überblick über spezielle Bootparameter

  • F5 - Bootparameter für exotische Hardware

  • F6 - Bootparameter für ausgewählte Plattencontroller

  • F7 - Bootparameter für das Installationsystem

  • F8 - Informationen darüber, wie man weitere Hilfe bekommt

  • F9 - Informationen über das Debian Projekt

  • F10 - Copyright-Informationen

Abbildung 2.2. Informationen zum Installer

Informationen zum Installer



2.5.4.2 Bootparameter

Die Installation von Debian kann in vier unterschiedlichen Modi erfolgen: einem Einsteiger- und einem Experten-Modus, beide wahlweise mit einer textbasierten oder grafischen Installationsroutine. Voreingestellt ist die Verwendung der Text-basierten Installation ohne Experten Modus.

Die Installation für Einsteiger wird einfach durch Drücken der Taste RETURN oder durch die Eingabe von install am Bootprompt erreicht.

Der Experten-Modus wird durch Eingabe von expert am Bootprompt gestartet. Die Varianten mit grafischer Benutzeroberfläche werden mittels installgui oder expertgui aktiviert.

Natürlich können auf der Kommandozeile des Bootloaders an dieser Stelle auch alle anderen Boot-Parameter dem Kernel übergeben werden, einige Beispiele dafür finden Sie in der Hilfe (Tasten F1 bis F6). Sollten diese Informationen nicht ausreichen, so hilft sicher ein Blick in das Linux BootPrompt-HOWTO.

Bildschirmauflösung während der Installation

Für die Installation, ohne grafische Oberfläche, wird eine Bildschirmauflösung von 640x480 Punkten gewählt. Diese ist auf allen gängigen Monitoren darstellbar. Höhere Auflösungen lassen sich durch den Kernel-Parameter vga einstellen. Diesem Parameter ist die gewünschte Auflösung in dezimaler Form zu übergeben. Berechnet wird dieser Wert aus dem VESA-Modus plus 0x200 in hexadezimaler Form. Das hört sich kompliziert an, ist es aber nicht...

Hier eine Übersicht der VESA-Auflösungen; in der ersten Spalte finden sich die Farbtiefen.

        | 640x480  800x600  1024x768 1280x1024
    ----+-------------------------------------
    256 |  0x101    0x103    0x105    0x107
    32k |  0x110    0x113    0x116    0x119
    64k |  0x111    0x114    0x117    0x11A
    16M |  0x112    0x115    0x118    0x11B
		

Dazu passend die Werte für den Linux-Kernel, also zu jedem Wert 0x200 hinzuaddiert:

        | 640x480  800x600  1024x768 1280x1024
    ----+-------------------------------------
    256 |  0x301    0x303    0x305    0x307
    32k |  0x310    0x313    0x316    0x319
    64k |  0x311    0x314    0x317    0x31A
    16M |  0x312    0x315    0x318    0x31B
		

Nun ist noch aus den hexadezimalen Werten der entsprechende Wert in dezimaler Form zu ermitteln. Hierzu dient ein Taschenrechner oder (wenn dieser nicht zur Hand ist) die Unix-Kommandozeile. Mit dem Kommando bc lassen sich die Werte bequem umrechnen. Beachten Sie, dass Buchstaben großgeschrieben werden müssen. Hier einige Beispiele:

$ echo "ibase=16;311" | bc
785
$ echo "ibase=16;317" | bc
791
$ echo "ibase=16;31A" | bc
794
		

Die Kernel-Option vga=791 würde also zu einer Auflösung von 1024x768 Bildpunkten führen, und mit vga=794 werden 1280x1024 Bildpunkte erreicht, beides bei 64.000 Farben.

2.5.4.3 Debian Installer Bootparameter

Neben der Auswahl der Benutzeroberfläche für die Installation sowie des Einsteiger- oder Expertenmodus können auch dem Debian Installationsprogramm (Debian Installer) verschiedene Parameter am Bootprompt übergeben werden.

Abbildung 2.3. Installer Bootparameter

Installer Bootparameter



DEBCONF_PRIORITY

Mit diesem Parameter lässt sich die Priorität für debconf-Abfragen (siehe auch debconf ) setzen. Nachrichten mit einer niedrigeren Priorität werden nicht angezeigt.

Mit der Einstellung DEBCONF_PRIORITY=critical zeigt das Installationssystem nur kritische Nachrichten an. Alles andere wird mit sinnvollen Werten vorbelegt und kommt nicht zur Anzeige. Treten dabei Probleme auf, so wird die Priorität vom Installer herabgesetzt.

Mit der Angabe von DEBCONF_PRIORITY=high (dies ist die voreingestellte Stufe) werden Meldungen der Stufen „high“ und „critical“ angezeigt, die Stufen „medium“ und „low“ werden übersprungen. Die Einstellung DEBCONF_PRIORITY=low zeigt alle verfügbaren Meldungen an.

DEBCONF_FRONTEND

Dieser Parameter kontrolliert das vom Installer verwendete Benutzer-Interface. Die möglichen Werte sind: noninteractive, text, newt, slang, ncurses, bogl, gtk und corba.

Zurzeit sind noch nicht alle Werte mit sinnvollen Funktionen hinterlegt, die Standardeinstellung ist newt, zur Installation auf Systemen mit einer seriellen Konsole kann text verwendet werden. In späteren Versionen des Debian Installers werden sicher auch weitere Frontends implementiert.

BOOT_DEBUG

Mit dieser Angabe werden während des Bootvorgangs ausführlichere Meldungen ausgegeben. Der Standardwert ist 0, maximal ist der Wert 3 erlaubt. Im höchsten Level werden innerhalb des Installationsprozesses Shells gestartet, um den aktuellen Stand der Installation verfolgen zu können. Durch Beenden der Shell kann der Bootvorgang fortgesetzt werden.

INSTALL_MEDIA_DEV

Über diesen Parameter kann der Pfad angegeben werden, von dem der Debian Installer geladen werden soll. Mit INSTALL_MEDIA_DEV=/dev/floppy/0 kann bei einem Kernel der Version 2.6 der Installer von einer Diskette geladen werden. Es werden normalerweise alle Geräte automatisch durchsucht; hiermit kann ein Gerät gezielt ausgewählt werden.

bootkbd

Hiermit lässt sich die zur Installation zu verwendende Tastaturbelegung bestimmen, beispielsweise mit bootkbd=us.

debconf/priority

Der Debian Installer verwendet diese Variable, um die an den Anwender gestellte Anzahl - oder besser gesagt Tiefe - der Fragen zu variieren. Mit debconf-priority=low werden nur Fragen der Priorität low oder höher gestellt. Dies entspricht der zuvor beschriebenen Variablen DEBCONF_PRIORITY. Siehe auch debconf, .

debian-installer/framebuffer

Auf einigen Systemen oder Hardware-Architekturen kann die Verwendung des Framebuffer-Devices zu Problemen führen. Die Verwendung des Framebuffers kann durch den Parameter debian-installer/framebuffer=false deaktiviert werden. Alternativ können Sie hierfür auch die Kernel-Option video=vga16:off verwenden.

debian-installer/probe/usb

Wenn Sie diesen Wert auf false setzen, werden Geräte am USB-Bus nicht automatisch erkannt.

netcfg/disable_dhcp

Wird diese Variable auf true gesetzt, so wird nicht versucht, die Netzwerkkonfiguration mittels einer DHCP-Abfrage zu ermitteln.

hw-detect/start_pcmcia

Wenn der Start von PCMCIA-Geräten Probleme macht, so können Sie diese deaktivieren, indem Sie diese Variable auf den Wert false setzen.

Der Debian Installer besteht aus einer Reihe von Komponenten und Modulen, die jeweils einzelne Installationsaufgaben übernehmen. Jede Komponente führt eine oder mehrere Aufgaben aus und fragt vom Benutzer die dazu nötigen Informationen ab. Wenn kein Problem aufgetreten ist, wird die nächste Komponente im Installationsprozess aufgerufen. Meist sind dies lediglich Fortschrittsmeldungen. Wenn ein Problem auftritt, wird eine Fehlermeldung angezeigt, die debconf-Priorität (siehe auch debconf ) wird automatisch herabgesetzt, und das Installer-Menü wird aufgerufen, um eine alternative Aktion auszuwählen. Treten keine Probleme auf, wird der Benutzer das Installer-Menü nicht zu sehen bekommen, sondern einfach die Fragen für jede Komponente der Reihe nach beantworten (abhängig von der debconf-Priorität beim Starten des Installers).

Fehlermeldungen werden auf der dritten virtuellen Konsole angezeigt. Auf diese Konsole wechseln Sie durch Drücken der Tasten Linke Alt-Taste-F3. Zum Installer können Sie mit Linke Alt-Taste-F1 wechseln. Auf der zweiten virtuellen Konsole (Linke Alt-Taste-F2) steht eine Shell zur Verfügung. Zu diesem Zeitpunkt ist das System von der RAM-Disk gestartet, und eine eingeschränkte Auswahl an Unix-Werkzeugen sind verfügbar. Sie können sich ansehen, welche Programme verfügbar sind, indem Sie das Kommando

ls /bin /sbin /usr/bin /usr/sbin 
		  

ausführen. Der Text-Editor ist nano. Die Shell hat einige nette Eigenschaften, wie Autovervollständigung (durch Drücken der Taste TAB) und Befehls-History.

Das normale Installer-Frontend ist zeichenbasiert (im Gegensatz zu den heutzutage verbreiteteren, mit der Maus bedienbaren grafischen Oberflächen). Die folgenden Tasten können zum Navigieren durch die verschiedenen Dialoge benutzt werden. Der Pfeil rechts oder die TAB-Taste springen zum nächsten Menüpunkt, und der Pfeil links oder SHIFT-TAB springen zum vorhergehenden Menüpunkt zwischen den angezeigten Schaltflächen und Auswahlfeldern. Die Tasten Pfeil nach oben oder Pfeil nach unten wählen verschiedene Elemente in Listen aus, und scrollen auch durch die Listen selbst, wenn diese nicht komplett auf dem Bildschirm Platz finden. Zusätzlich kann ein Buchstabe (meist der erste des Eintrages in der Liste) eingegeben werden, um direkt zu einem Eintrag zu springen. Die Leertaste aktiviert Elemente und Checkboxen. Die Taste RETURN dient zum Bestätigen der gesamten Auswahl und führt zum nächsten Dialog im Installer.

Fehlermeldungen werden auf die dritte Konsole umgeleitet (auch als tty3 bekannt). Sie können auf diese Konsole durch Drücken der Tasten Linke-Alt-Taste+F3 wechseln (halten Sie die Alt-Taste gedrückt, während Sie die Funktionstaste F3 drücken); zum Installer können Sie mit Linke-Alt-Taste+F1 wechseln.

Die Fehlermeldungen finden Sie auch unter /var/log/messages. Am Ende der Installation wird diese Datei in die Datei /var/log/installer.log auf dem neu installierten System kopiert. Andere Installationsmeldungen finden sich während der Installation unter /target/var/log/debian-installer/ und auf dem neu installierten System nach der Installation im Verzeichnis /var/log/debian-installer/.

2.5.5 Einfache Installation

Nach dem Laden des Linux-Kernels wird das Installationsprogramm gestartet. Im nächsten Schritt können Sie die gewünschte Sprache zur Installation sowie die Belegung der Tastatur auswählen.

Abbildung 2.4. Sprachauswahl

Sprachauswahl



Abbildung 2.5. Sprachauswahl (grafisch)

Sprachauswahl (grafisch)



Natürlich kann eine nicht zur Sprachauswahl passende Tastaturbelegung gewählt werden. Dies kann sinnvoll sein, wenn das System von einem Administrator installiert wird, der nicht der Landessprache mächtig ist oder wenn der Administrator beispielsweise US-Tastaturlayouts bevorzugt.

Abbildung 2.6. Gebiet

Gebiet



Abbildung 2.7. Gebiet (grafisch)

Gebiet (grafisch)



In verschiedenen Regionen oder Ländern, die eine gemeinsame Sprache verwenden, kann es regionale Unterschiede geben. Der Debian Installer trägt diesen unterschiedlichen Gebieten Rechnung; hier kann die gewünschte Sprachvariante gewählt werden. Diese Auswahl beeinflusst die lokalen Einstellungen und wird später vom Debian-Installer verwendet, um die Zeitzone sowie einen passenden Debian Spiegel-Server auszuwählen. Dies ist nur ein Vorschlag; der Server kann natürlich auch geändert werden.

Abbildung 2.8. Tastaturbelegung

Tastaturbelegung



Abbildung 2.9. Tastaturbelegung (grafisch)

Tastaturbelegung (grafisch)



Beachten Sie, dass Linux ein Betriebssystem ist, das von verschiedenen Nutzern gleichzeitig verwendet werden kann. Wenn Sie später auf dem System weitere Benutzer einrichten, so kann von jedem einzelnen die zu verwendende Sprache selbst gewählt werden. Sie bestimmen hier also nur die zu verwendende Sprache für die Installation, nicht für das später installierte Gesamtsystem.

Es werden nun verschiedene Komponenten des Installationsprogrammes geladen, und es wird versucht, das Netzwerk mittels einer DHCP-Abfrage zu konfigurieren. Gelingt dies nicht, so kann ein weiterer Versuch initiiert werden; einige DHCP-Server benötigen für eine Antwort recht lange, so dass ein zweiter Versuch mitunter zum Erfolg führt.

Abbildung 2.10. Netzwerkkonfiguration per DHCP

Netzwerkkonfiguration per DHCP



Wurde das Netzwerk erfolgreich per DHCP konfiguriert, so wird dies dem Benutzer mitgeteilt.

Hintergrundinformationen zum Netzwerk

Bei der Konfiguration des Netzwerks setzt der Debian Installer einige Informationen automatisch. Dabei geht er von folgenden Annahmen aus: Die Netzwerk-IP-Adresse ist das bitweise AND der IP-Adresse Ihres Systems und der Netzmaske. Die Broadcast-Adresse ist das bitweise OR der IP-Adresse des Systems mit der bitweisen Umkehrung der Netzmaske. Weiterhin wird das Gateway „erraten“. Später kann das Netzwerk durch Anpassungen in der Datei /etc/network/interfaces oder mit dem Programm etherconf neu konfiguriert werden.

Abbildung 2.11. Netzwerk per DHCP konfiguriert

Netzwerk per DHCP konfiguriert



Konnte das Netzwerk nicht per DHCP konfiguriert werden, so kann hier ein neuer Versuch gestartet werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, das Netzwerk von Hand zu konfigurieren. Hierzu ist die Schaltfläche „Zurück“ auszuwählen, von dort gelangt man ins Hauptmenü des Debian Installers. Beim Netzwerk-Setup von Hand wird hingegen nach verschiedenen weitergehenden Angaben über das verwendete Netzwerk gefragt. Im Wesentlichen sind dies IP-Adresse, Netzmaske, Gateway, Name-Server-Adressen und der Hostname. Bei Verwendung eines drahtlosen Netzwerkanschlusses (WLAN, Wireless-LAN) wird nach der Wireless ESSID und dem WEP-Schlüssel gefragt.

Abbildung 2.12. DHCP-Anfrage erneut starten

DHCP-Anfrage erneut starten



Sollte dies auch fehlschlagen, so können die notwendigen Werte von Hand eingegeben werden. Im besten Fall, wenn alle Informationen zum Netzwerk vom DHCP-Server geliefert wurden, werden keine weiteren Informationen abgefragt. Wurde lediglich die IP-Nummer per DHCP erfragt, wird nach den fehlenden Informationen wie beispielsweise dem Rechnernamen (Hostname) für das zu installierende System gefragt.

Abbildung 2.13. Rechnername (Hostname)

Rechnername (Hostname)



Abbildung 2.14. Rechnername (Hostname - grafisch)

Rechnername (Hostname - grafisch)



Der Hostname eines Systems sollte im lokalen Netzwerk immer eindeutig sein, es werden so unnötige Verwechslungen vermieden. Beachten Sie auch, dass dieser Name unter Umständen nach außen hin (über das Internet) sichtbar ist. Beispielweise erscheint er in den Kopfzeilen von E-Mails , die von diesem System gesendet werden. Vermeiden Sie es also, dem System einen Namen zu geben, der die Gemüter anderer Mitmenschen erhitzen könnte. Wenn Ihnen kein sinnvoller Name einfällt, so schauen Sie mal in den Katalog eines großen schwedischen Möbelhauses, dort finden sich jede Menge lustiger Namen. Aber Vorsicht mit den Umlauten: Diese gilt es zu vermeiden.

Abbildung 2.15. Domainname

Domainname



Abbildung 2.16. Domainname (grafisch)

Domainname (grafisch)



Grundsätzlich wird zur Installation nicht zwingend ein Netzwerk benötigt, dieser Schritt kann auch problemlos übersprungen werden. Alle Software-Pakete können dann aber nur von den verfügbaren CD-ROM- oder DVD-Medien installiert werden. Steht nur eine einzige CD zur Verfügung, so ist die Auswahl an Paketen sehr eingeschränkt.

Wenn Sie zum ersten Mal ein Linux-System auf Ihrem Computer installieren, so sollten Sie den folgenden Abschnitt über das Einrichten der Festplatte zunächst aufmerksam durchlesen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind vom Debian Installer noch keine Veränderungen an den Daten auf der Festplatte vorgenommen worden.

Einer der wichtigsten Schritte während der Installation ist das Einrichten der Festplatte. Dabei kann zunächst entschieden werden, ob dem Installationsprogramm ein Großteil der Arbeit überlassen werden soll. Dies ist sinnvoll, wenn auf dem Laufwerk keine weiteren Daten vorhanden sind, die erhalten bleiben sollen. Alternativ kann eine angepasste Partitionstabelle von Hand erzeugt werden. Dies ist sinnvoll, wenn mehrere verschiedene Betriebssysteme auf dem Computer verwendet werden sollen oder wenn besondere Anforderungen an das System gestellt werden.

Soll der gesamte Platz auf der Festplatte für die Installation von Debian verwendet werden, so ist an dieser Stelle der Eintrag „Geführt - verwende vollständige Festplatte“ auszuwählen. Beachten Sie, dass dabei alle bereits auf dieser Festplatte installierten Betriebssysteme und auch die gespeicherten Daten verloren gehen!

Alternativ können Partitionen mit LVM (Logical Volume Manager), hierbei unverschlüsselt oder verschlüsselt, angelegt werden. Über den Eintrag „Manuell“ können Partitionen nach Belieben von Hand angelegt werden, für den Einstieg wählen Sie bitte zunächst die „Geführte“ Partitionierung.

Abbildung 2.17. Festplatte(n) partitionieren

Festplatte(n) partitionieren



Abbildung 2.18. Festplatte(n) partitionieren (grafisch)

Festplatte(n) partitionieren (grafisch)



Im nächsten Schritt wird die zu verwendende Festplatte ausgewählt. Falls in dem System mehrere Festplatten eingebaut sind, so werden diese hier angezeigt. Achten Sie darauf, auch wirklich die gewünschte Festplatte auszuwählen.

Abbildung 2.19. Festplatte(n) partitionieren

Festplatte(n) partitionieren



Abbildung 2.20. Festplatte(n) partitionieren (grafisch)

Festplatte(n) partitionieren (grafisch)



Im nächsten Schritt werden in einem nicht benutzten Bereich der Festplatte neue Partitionen angelegt. Um eine oder mehrere Partitionen anzulegen, wählen Sie den Eintrag „FREIER SPEICHER“ aus. Sind noch keine Partitionen auf dieser Festplatte angelegt worden, so kann der gesamte Platz auf der Festplatte verwendet werden, wie in diesem Beispiel.

Abbildung 2.21. Festplatte(n) partitionieren

Festplatte(n) partitionieren



Abbildung 2.22. Festplatte(n) partitionieren (grafisch)

Festplatte(n) partitionieren (grafisch)



Im einfachsten Fall kann für die gesamte Festplatte eine automatische Partitionierung gewählt werden. In diesem Fall wird im folgenden Schritt angeboten, alle Dateien auf eine einzige Partition zu speichern, eine separate Partition für die /home-Verzeichnisse der Benutzer anzulegen (Desktop-Computer) oder aber das System für eine Mehrbenutzer-Umgebung (Serverbetrieb) in mehrere Partitionen (/home, /usr, /var und /tmp) zu teilen.

Abbildung 2.23. Festplatte(n) partitionieren

Festplatte(n) partitionieren



Abbildung 2.24. Festplatte(n) partitionieren (grafisch)

Festplatte(n) partitionieren (grafisch)



Als absolutes Minimum kommt ein Linux-System mit einer einzigen Partiton aus. In dieser Partition werden später alle Dateien für das Betriebssystem, die Anwendungen und die persönlichen Daten abgelegt. Sogar der auf jedem Linux-System erforderliche Swap-Bereich kann auf dieser Partition, in einer so genannten Swap-Datei, abgelegt werden. Dieser Swap-Bereich dient als virtuelle Erweiterung des Arbeitsspeichers und wird vom Linux-Kern benutzt, wenn von den Anwendungen mehr Speicher benötigt wird als tatsächlich im System installiert ist. Um die Zugriffszeiten zu verbessern, sollte für den Swap-Bereich in jedem Fall eine eigene Partition vorgesehen werden, auch wenn dies nicht zwingend erforderlich ist.

Viele Administratoren führen eine Installation auf einer einzigen Partition durch. Dies hat sicher den Vorteil, dass auch nur diese eine Partition überwacht werden muss; es sprechen jedoch auch einige Punkte dagegen. Zunächst erhöht sich die Betriebssicherheit eines Systems, wenn es auf verschiedenen Partitionen verteilt wird. Bei einem Defekt auf einem Dateisystem ist es ausreichend, dieses neu zu formatieren und die Daten aus einem Backup zurückzuspielen. Im besten Fall ist nicht einmal eine Partition betroffen, die für das Grundsystem notwendig ist, so dass das System normal weiterlaufen kann.

Das zweite Argument ist von der tatsächlichen Nutzung des Systems abhängig. Zum Beispiel kann es bei einem Mailserver vorkommen, dass dieser bei einem Angriff durch Spam-E-Mails die Partition mit sinnlosen Mails vollschreibt. Liegt nun das Verzeichnis /var/mail/ auf einer gesonderten Partition, so wird schlimmstenfalls der Empfang von weiteren E-Mails gestört. Andere Dienste werden problemlos weiterlaufen.

Im Vorfeld ist es vielleicht nicht einfach zu entscheiden, welche Größe die einzelnen Partitonen einnehmen sollen. Der Platzbedarf ist sehr von der Nutzung des Systems abhängig, eine gute Planung ist daher im Vorfeld unerlässlich.

Verzeichnisbaum eines Debian Systems

Debian GNU/Linux verwendet die von Filesystem Hierarchy Standard vorgeschlagene Struktur für das Dateisystem. Vom Wurzelverzeichnis (/) ausgehend sind dies

Verzeichnis 	Inhalt
bin             Wichtige Programme
boot            Kernel-Images und Bootloader-Dateien
dev             Gerätedateien
etc             Systemkonfiuration
home            Heimatverzeichnisse der Benutzer
lib             Systembibliotheken
media           Verzeichnis, um mobile Datenträger einzuhängen
mnt             Verzeichnis, um permanent Dateisysteme einzuhängen 
proc            Virtuelles Verzeichnis für Systeminformationen
root            Heimat-Verzeichnis des Administrators
sbin            Wichtige Systemprogramme
tmp             Temporäre Dateien
usr             Verzeichnisbaum mit weiteren Dateien
var             Veränderliche Daten
opt             Zusätzliche Nicht-Debian Software
		

Im Wurzelverzeichnis (/) müssen mindestens die Verzeichnisse /etc, /bin, /sbin, /lib und /dev vorhanden sein. Diese dürfen keinesfalls auf einer gesonderten Partition untergebracht werden, andernfalls kann das System nicht gebootet werden. Typischerweise benötigen diese Verzeichnisse in der Summe gut 100 Mbyte Speicherplatz, etwas Reserve schadet aber nicht.

Das Verzeichnis /usr enthält im Wesentlichen die Unterverzeichnisse /usr/bin (mit den Programmen für Benutzer) und /usr/lib (die entsprechenden Bibliotheken) sowie /usr/share/doc (Systemdokumentation) sowie einige andere. Im Allgemeinen sind hierfür 500 Mbyte ausreichend, dies ist aber von der Anzahl der installierten Programme abhängig.

Im Verzeichnis /home wird für jeden Benutzer auf dem System ein eigenes Verzeichnis angelegt. Hier kann jeder Benutzer eigene Dateien ablegen. Hier ist die benötigte Größe natürlich massiv von der Anzahl der Benutzer, aber auch von deren Verhalten abhängig.

In /var werden News-Artikel, Webseiten und E-Mails abgelegt. Das Debian Paketmanagement speichert hier Informationen über die installierten Pakete, legt aus dem Netz übertragene Pakete ab usw. Letzteres ist der Grund, warum auf einem Debian System der Platz für diese Partition etwas großzügiger bemessen werden sollte. Ob auf dem System viele Webseiten oder E-Mails gelagert werden, hängt dagegen von der geplanten Nutzung des Systems ab.

Das Verzeichnis /tmp auf einem Debian System speichert ausschließlich temporäre, also vergängliche Daten. Hierfür sind normalerweise 40-100 Megabyte ausreichend. "Temporär" ist hier übrigens ernst zu nehmen, Debian löscht den Inhalt dieses Verzeichnisses bei jedem Systemstart.

Die Swap-Partition kann auf einem System mit 32-Bit-Prozessoren maximal 2 Gigabyte groß angelegt werden. Dies ist für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend. Es ist aber möglich, mehrere Swap-Partitionen einzurichten, ggf. auch auf unterschiedlichen Festplatten an verschiedenen Bussen, so dass die Zugriffszeiten verbessert werden.

Hier ein Beispiel für ein Mehrbenutzersystem auf einer 16-Gbyte-Platte, das automatisch vom Debian Installer vorgeschlagen wurde. Neben einer kleinen Partition (150 Mbyte) für das Wurzeldateisystem (/) wurden Partitionen für /usr, /var, /tmp und /home angelegt. Eine weitere Partition dient als Auslagerungsspeicher (swap). Alle Partitionen werden vom Installer zunächst aus ext3-Dateisystemen konfiguriert.

Abbildung 2.25. Festplatte für Mehrbenutzer-System

Festplatte für Mehrbenutzer-System



Jeder Partition kann ein Dateisystem, ein Mount-Punkt sowie verschiedene Mount-Optionen mitgegeben werden. Weiterhin kann bestimmt werden, ob die gewählte Partition formatiert werden (ein „f“ wird vor dem Dateisystemtyp angezeigt) und ob diese bootfähig (B) sein soll.

Abbildung 2.26. Partitionseinstellungen

Partitionseinstellungen



Für jede Partition kann ein Dateisystem ausgewählt werden. Wenn keine Änderungen vorgenommen werden, so werden alle Partitionen mit einem ext3-(Extended 3)-Dateisystem versehen. Die Auswahl des Dateisystems für eine Partition kann je nach Einsatzweck und Anforderungen unterschiedlich ausfallen.

Hier eine Übersicht der zur Verfügung stehenden Dateisysteme.

Abbildung 2.27. Dateisysteme

Dateisysteme



2.5.5.1 Partitionierung mit LVM

Die Einrichtung von LVM (Logical Volume Manager) ist bei der aktuellen Debian Version direkt im Installer integriert, neben der normalen Variante kann auch ein verschlüsseltes LVM angelegt werden.

Abbildung 2.28. LVM (Logical Volume Manager) einrichten

LVM (Logical Volume Manager) einrichten



Für die LVM Gruppe muss ein eindeutiger Name vergeben werden.

Abbildung 2.29. LVM (Logical Volume Manager) einrichten

LVM (Logical Volume Manager) einrichten



Wird ein verschlüsseltes LVM angelegt, so muss eine Passphrase angegeben werden. Diese wird später bei jedem Systemstart an der Console abgefragt. Die Passphrase sollte mindestens 8 Zeichen lang sein.

Abbildung 2.30. LVM (Logical Volume Manager) einrichten

LVM (Logical Volume Manager) einrichten



In der Übersicht werden alle zu erstellenden Partitionen angezeigt, hier ein Beispiel mit LVM.

Abbildung 2.31. LVM (Logical Volume Manager) einrichten

LVM (Logical Volume Manager) einrichten



Die Einrichtung der Partitionen ist bei allen Varianten identisch, auch beim Einsatz von LVM wird vor dem Schreiben auf Festplatte nochmals nachgefragt.

Abbildung 2.32. LVM (Logical Volume Manager) einrichten

LVM (Logical Volume Manager) einrichten



Im nächsten Schritt werden alle Dateisysteme vom Debian Installer formatiert und in das System eingebunden. Dieser Vorgang kann je nach Größe und Anzahl der Partitionen sowie der verwendeten Dateisysteme unter Umständen einige Zeit in Anspruch nehmen. Natürlich wird zur Sicherheit vorab noch mal angezeigt, welche Partitionen mit welchen Dateisystemen versehen werden.

Abbildung 2.33. Partitionen wirklich formatieren?

Partitionen wirklich formatieren?



Im Folgenden ist ein Passwort für den Systemadministrator (root) einzugeben. Auch wenn es möglich ist, hier ein sehr einfaches Passwort zu verwenden, so ist dies natürlich nicht empfehlenswert. Die Auswahl eines guten Passwortes ist auf vielen Webseiten im Netz beschrieben, es sind dabei nur einige einfache Regeln zu beachten. Eine Suche nach „auswahl gutes passwort“ mittels Google führt schnell zum Erfolg.

Abbildung 2.34. Konfiguration des Systems - root-Passwort

Konfiguration des Systems - root-Passwort



Um sicherzugehen, dass bei der Eingabe des Passwortes kein Fehler gemacht wurde, muss das Passwort noch einmal eingegeben werden.

Abbildung 2.35. Konfiguration des Systems - root-Passwort

Konfiguration des Systems - root-Passwort



Abbildung 2.36. Konfiguration des Systems - root-Passwort (grafisch)

Konfiguration des Systems - root-Passwort (grafisch)



Grundsätzlich sollte auf jedem System neben dem Zugangskonto für den Administrator auch mindestens ein solches Konto für einen Benutzer angelegt werden, das nicht über alle Rechte verfügt. Dieses Benutzerkonto sollte für grundsätzlich alle Logins bzw. Arbeiten auf dem System verwendet werden. Nur wenn für eine bestimmte Aufgabe die Zugriffsrechte nicht ausreichend sind, sollten Sie mit dem Kommando su die Identität wechseln. Nach Beendigung der Arbeiten als Administrator sollte man sich umgehend wieder als „normaler“ Benutzer im System bewegen.

Hier kann der reale Name des Benutzers eingegeben werden.

Abbildung 2.37. Konfiguration des Systems - Realer Name

Konfiguration des Systems - Realer Name



Der Benutzername (oder auch Loginname) wird vom System zusammen mit dem Passwort für die Anmeldung am System verwendet. Vom Installer wird hier der Vorname des realen Namens verwendet; dies kann jedoch beispielsweise auf die Initialen geändert werden.

Abbildung 2.38. Konfiguration des Systems - Benutzername

Konfiguration des Systems - Benutzername



Auch für diesen Benutzer muss ein Passwort festgelegt werden.

Abbildung 2.39. Konfiguration des Systems - Passwort

Konfiguration des Systems - Passwort



Auch für diesen Benutzer muss, um Missverständnisse zu vermeiden, das Passwort wiederholt werden.

Abbildung 2.40. Konfiguration des Systems - Passwort

Konfiguration des Systems - Passwort



Abbildung 2.41. Konfiguration des Systems (grafisch)

Konfiguration des Systems (grafisch)



Neben den auf der CD/DVD vorhandenen Paketen können im Verlauf der weiteren Installation zusätzliche Pakete aus dem Internet installiert werden. Diese können die auf den lokalen Medien vorhandenen Pakete ergänzen, oder es werden Pakete aktualisiert, welche lokal vorhanden sind.

Abbildung 2.42. Installation von Paketen

Installation von Paketen



Wenn das System an das Internet angeschlossen ist, so ist es sinnvoll, auch die Paketquellen der Debian Server zu nutzen. Zunächst ist die Region zu wählen.

Abbildung 2.43. Installation von Paketen

Installation von Paketen



Das Debian Projekt betreibt in jedem Land verschiedene Server, wählen Sie in der folgenden Liste einen geeigneten aus.

Abbildung 2.44. Installation von Paketen

Installation von Paketen



Wenn das System hinter einer Firewall betrieben wird, so kann es notwendig sein, Einstellungen für den HTTP-Proxy vorzunehmen. Die Informationen dazu kann der zuständige Administrator liefern.

Abbildung 2.45. Installation von Paketen

Installation von Paketen



Mit dem „Popularity Contest“ wird eine Liste aller installierten Pakete via Internet an das Debian Projekt übermittelt. Dies dient dazu festzustellen, welche Pakete von vielen Anwendern benutzt werden und welche nur von sehr wenigen. Die Teilnahme ist natürlich freiwillig, hilft aber, die Qualität der Debian Distribution zu verbessern.

Abbildung 2.46. Popularity Contest

Popularity Contest



In folgenden Dialog können Paketgruppen zur Installation ausgewählt werden. Hinter jedem Eintrag in dieser Liste verbergen sich Profile mit entsprechenden Debian Paketen. Wenn beispielsweise „Desktop-Umgebung“ ausgewählt wird, so werden neben einer grafischen Benutzeroberfläche auch einige weitere, sinnvolle Programme installiert.

Abbildung 2.47. Software-Auswahl

Software-Auswahl



Abbildung 2.48. Software-Auswahl (grafisch)

Software-Auswahl (grafisch)



Im weiteren Verlauf der Installation wird das System mit allen dazugehörigen Paketen sowie weitere, eventuell ausgewählte Pakete auf der Festplatte installiert. Dies kann einige Zeit dauern, insbesondere wenn die Pakete über das Internet installiert werden. Dabei werden zunächst alle Pakete auf das neue System übertragen (falls diese nicht sowieso schon auf einem lokalen Medium vorliegen), es werden die Prüfsummen der Pakete kontrolliert, und danach erst werden die Pakete entpackt und konfiguriert. Dabei werden natürlich eventuell notwendige Abhängigkeiten berücksichtigt, so dass sichergestellt ist, dass alle Pakete korrekt installiert sind und das System nach der Installation in einem konsistenten Zustand ist.

Im letzten Schritt wird der GRUB-Bootloader installiert. Zunächst wird auf allen Festplatten und Partitionen nach bereits auf dem System installierten anderen Betriebssystemen gesucht. Werden andere Betriebssysteme gefunden, so werden diese automatisch in die Konfiguration des Bootloaders aufgenommen.

Abbildung 2.49. GRUB-Installation - Suchen von Betriebssystemen

GRUB-Installation - Suchen von Betriebssystemen



Die Abfrage, ob der Bootloader im Master-Boot-Record (MBR) der ersten Festplatte installiert werden soll, kann im Allgemeinen mit „Ja“ beantwortet werden. Wenn sich dort allerdings ein anderer Bootloader befindet, der weiterhin verwendet werden soll, so muss GRUB an eine andere Stelle geschrieben werden. Ist neben der Debian Installation kein weiteres Betriebssystem auf der Festplatte installiert, dann ist die Installation von GRUB problemlos möglich.

Hiermit ist die Installation abgeschlossen. Die CD-ROM (oder DVD) sollte nun aus dem Laufwerk entfernt werden (die CD wird automatisch ausgeworfen, falls das Laufwerk dies unterstützt), und nach dem Drücken der Taste RETURN wird das System neu gestartet.

Abbildung 2.50. Neustart des Systems

Neustart des Systems



Abbildung 2.51. Neustart des Systems (grafisch)

Neustart des Systems (grafisch)



Nach dem Neustart des Systems kann die Anmeldung mit dem gewählten Benutzernamen und Passwort erfolgen.

2.5.6 Experten-Installation

Um das Debian Installationssystem im Experten-Modus zu starten, geben Sie am Bootprompt, also vor dem Laden des Linux-Kernels, „expert“ ein. Alternativ kann die Installation mit einer grafischen Oberfläche erfolgen, dazu ist expertgui einzugeben. Vergessen Sie nicht, die Taste RETURN zu drücken.

Nach einiger Zeit erscheint das Hauptmenü des Debian Installers. Dieses Menü ist nicht statisch. Je nach geladenen Modulen verändern sich die Einträge in diesem Menü. Es wird jedoch versucht, immer den nächsten sinnvollen Schritt zu bestimmen und auszuwählen. Trifft dieser Vorschlag nicht auf die aktuelle Situation zu, so kann auch jeder andere Eintrag aus dem Menü gewählt werden.

Abbildung 2.52. Menü im Expertenmodus

Menü im Expertenmodus



Wird ein Eintrag gewählt, für den weitere Konfigurationsschritte notwendig sind, so werden diese Abhängigkeiten möglichst automatisch aufgelöst. Um eine möglichst einfache Installation zu erreichen, kann also zu jeder Zeit der letzte sichtbare Menüpunkt gewählt werden, alle vorhergehenden Schritte werden, sofern es möglich ist, automatisch konfiguriert.

Die erste Auswahl im Hauptmenü gilt wiederum der zu verwendenden Sprache. Wählen Sie diesen Menüpunkt aus, und entscheiden Sie sich für eine Sprache. Nach dem Verlassen des Untermenüs wird der folgende Menüpunkt, die Auswahl des Landes, ausgewählt. Wird in dieses Untermenü gewechselt, so ist bereits auf Basis der gewählten Sprache eine sinnvolle Vorauswahl getroffen worden.

Auch für den folgenden Schritt, die Auswahl einer passenden Tastaturbelegung, wird eine möglichst sinnvolle Vorauswahl getroffen.

Abbildung 2.53. Expertenmodus - CD-ROM Treiber

Expertenmodus - CD-ROM Treiber



Im nächsten Schritt wird versucht, ein CD-ROM-Laufwerk zu finden und eine enthaltene CD in das System einzubinden. Hierzu werden einige zusätzliche Module vom Installer geladen. Mit diesen Modulen sollten alle gängigen CD-Laufwerke erkannt werden, und der Installer sollte in der Lage sein, die CD einzubinden.

Abbildung 2.54. Expertenmodus - CD-ROM Treiber

Expertenmodus - CD-ROM Treiber



Die folgenden Schritte unterscheiden sich nicht von der einfachen Installation. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Installation kleinteiliger zu steuern. So wird der Installer nicht versuchen, alle Module zur Erkennung von CD-ROM-Laufwerken automatisch zu laden (denn dies kann in seltenen Fällen zu Problemen oder Systemabstürzen führen), sondern es wird dem Administrator die Auswahl geboten, einzelne Module gezielt zu laden. Weiterhin können beim Laden der Module Parameter angegeben werden, wenn das jeweilige Modul dies erlaubt.

Im folgenden Menü können weitere Komponenten aus einer langen Liste ausgewählt werden. Die am häufigsten benötigten Komponenten sind bereits ausgewählt, es können jedoch weitere Komponenten, beispielsweise für spezielle Hardware-Konfigurationen, ausgewählt werden. Das Laden der Komponenten kann einige Momente dauern.

Abbildung 2.55. Expertenmodus - Installer-Komponenten

Expertenmodus - Installer-Komponenten



Nach dem Laden weiterer Installer-Komponenten werden im Hauptmenü zusätzliche Funktionen angezeigt.

Im nächsten Schritt wird die Konfiguration des Netzwerkes vorgenommen. Wenn alle benötigten Pakete auf CD-ROM vorliegen, kann dieser Schritt übersprungen werden. Wird jedoch eine so genannte Netinstall-CD“ verwendet, so werden alle Pakete von einem Server aus dem Netz geholt. Hierzu wird natürlich ein konfiguriertes Netzwerk benötigt.

An dieser Stelle sollte der Menüpunkt „Detect hardware“ ausgewählt werden. Zwar wurde beim Starten des Installers bereits eine Erkennung der Hardware-Komponenten durchgeführt, zu diesem Zeitpunkt stehen jedoch weitere Kernel-Module zur Verfügung, so dass mehr Hardware-Komponenten erkannt werden können.

Nun wird es Zeit, sich mit der Plattenpartitionierung zu beschäftigen. Der Eintrag „Partition disks“ führt zu einer Übersicht der im System installierten Festplatten und der darauf angelegten Partitionen sowie eventuell noch vorhandener freier Bereiche. Über dieses Menü können Partitionen neu angelegt, gelöscht oder auch verändert werden. Dabei können auch die zu verwendenden Dateisysteme und die Mount-Punkte im System angepasst werden.

Es ist darauf zu achten, dass mindestens zwei Partitionen (Root-Dateisystem / und ein Swap-Bereich) angelegt werden.

Als einer der letzten Punkte in diesem Menü kann eine Festplatte oder Partition auch automatisch eingeteilt werden. Wenn die Einteilung nach Wunsch vorgenommen wurde, ist der Menüeintrag „Finished partitioning“ auszuwählen und nochmals zu bestätigen. Die gewünschten Dateisysteme werden dann erzeugt und in das System eingehängt.

Der zeitintensivste Teil ist das nun folgende Installieren der Pakete des Systems. Nachdem Sie den entsprechenden Menüeintrag „Install the base system“ ausgewählt haben, werden die Pakete installiert. Sind verschiedene Kernel-Pakete verfügbar, so kann das am geeignetsten erscheinende Paket ausgewählt und installiert werden.

Der letzte Schritt ist die Installation des Bootloaders. Hierbei kann zwischen GRUB („Install GRUB on a harddisk“) oder LILO („Install LILO on a harddisk“) gewählt werden. Weiterhin muss festgelegt werden, an welcher Stelle auf der Festplatte der Bootloader geschrieben werden soll. In den meisten Fällen wird dies der Master-Boot-Record (MBR) der ersten Festplatte sein, dies ist auch bereits die Voreinstellung.

Zum Abschluss der Installation sollte die CD-ROM aus dem Laufwerk entfernt werden, um zu verhindern, dass das Installationssystem nochmals von der CD-ROM gestartet wird. Danach kann der Menüpunkt „Finish the installation and reboot“ gewählt werden.

Damit ist die Arbeit des Debian Installers abgeschlossen.

2.5.6.1 Komponenten des Installers

Der Debian Installer besteht aus vielen Komponenten, die die unterschiedlichsten Aufgaben übernehmen. Die am häufigsten benötigten wurden bereits anhand der zuvor beschriebenen Installation vorgestellt. Hier nun eine Aufstellung aller Komponenten mit einer kurzen Beschreibung der jeweiligen Funktion.

Komponenten des Debian Installers

Hauptmenü

Zeigt die Liste der Komponenten während des Installationsvorgangs an und dient zum Aktivieren der einzelnen Komponenten. Die Debconf-Fragen des Hauptmenüs sind auf die Prioritätsstufe MEDIUM gesetzt, so dass das Hauptmenü nicht angezeigt wird, wenn die Prioritätsstufe auf HIGH oder CRITICAL gesetzt ist. (HIGH ist der Standard, wenn keine andere Priorität über einen Parameter am Bootprompt dem Installer übergeben wird.) Andererseits kann die Prioritätsstufe vorübergehend heruntergesetzt werden, wenn ein Fehler vorkommt. Dies geschieht im Fehlerfall automatisch, so dass dann das Hauptmenü erscheint.

languagechooser

Zeigt eine Liste der Sprachen und Sprachvarianten. Der Installer zeigt die folgenden Meldungen in der ausgewählten Sprache an, es sei denn, die Übersetzung für diese Sprache ist nicht komplett. Ist dies der Fall, so werden die Meldungen in englischer Sprache angezeigt.

countrychooser

Zeigt eine Liste der Länder. Der Benutzer kann hier das Land auswählen, in dem er lebt.

ddetect

Erkennt Festplatten, die entweder im Computer eingebaut oder am Computer angeschlossen sind.

pcmcia

Ermöglicht es dem Benutzer, PCMCIA-Netzwerk-Karten zu konfigurieren.

kbd-chooser

Auswahl aus einer Liste von Tastaturen.

netcfg

Konfiguriert die Netzwerkverbindungen des Computers.

iso-scan

Sucht nach ISO-Datei-Systemen (CD-ROM-Image-Dateien), die sich auf einer CD-ROM oder auf der Festplatte befinden können.

choose-mirror

Präsentiert eine Liste von Debian Archiv-Spiegeln. Der Benutzer kann die Installationsquelle auswählen. Üblicherweise wird hier ein lokales CD-ROM-Laufwerk oder ein Netzwerk-Spiegel ausgewählt.

cdrom-detect

Erkennt CD-ROM-Laufwerke, die im Computer eingebaut oder an den Computer angeschlossen sind.

anna

"Anna's Not Nearly APT": ein abgespecktes APT speziell für den Debian Installer. Installiert Pakete, die von dem ausgewählten Spiegel geholt worden sind.

partman

Ermöglicht es dem Benutzer, die am System angeschlossenen Festplatten zu partitionieren, Dateisysteme darauf zu erstellen und sie in das zukünftige Dateisystem einzuhängen. Es enthält interessante Features wie einen komplett automatischen Modus oder LVM-Unterstützung.

autopartkit

Partitioniert eine komplette Platte nach vorgegebenen Benutzer-Einstellungen.

partitioner

Ermöglicht es dem Benutzer, die an das System angeschlossenen Platten zu partitionieren. Dazu wird ein von der Architektur Ihres Computers abhängiges Partitionierungsprogramm verwendet.

partconf

Zeigt eine Liste von Partitionen an und erzeugt entsprechend den Benutzereingaben Dateisysteme auf den ausgewählten Partitionen.

base-installer

Installiert eine Anzahl von wichtigen Paketen, die nach dem Neustart das Debian System darstellen.

kernel-chooser

Ermöglicht dem Benutzer die Auswahl einer Kernel-Version, wenn unterschiedliche Kernel-Pakete auf den Installationsquellen verfügbar sind.

bootloader-installer

Installiert ein Boot-Loader-Programm auf der Festplatte, das zum Starten des Computers ohne Verwendung einer Diskette oder CD-ROM notwendig ist. Viele Boot-Loader erlauben dem Benutzer die Auswahl eines alternativen Betriebssystems bei jedem Start des Computers. Abhängig von der Hardwarearchitektur kommen unterschiedliche Bootloader zum Einsatz.

baseconfig

Bietet Dialoge zum Einstellen der Basis-System-Pakete entsprechend den Benutzer-Einstellungen. Siehe hierzu auchBaseconfig .

shell

Erlaubt dem Benutzer das Ausführen einer Shell aus dem Menü oder auf der zweiten Konsole.

bugreporter

Bietet dem Benutzer die Möglichkeit, beim Auftauchen von Problemen Informationen auf einer Diskette abzuspeichern, um bei Problemen mit dem Debian Installer den Entwicklern genaue Informationen zusenden zu können.

2.5.7 Automatische Installation

Um ein oder mehrere Systeme automatisch, also ohne eine Interaktion mit dem Benutzer, zu installieren, kann der Debian Installer ebenfalls verwendet werden. Andere Debian-Pakete, die dies auch erlauben, sind replicator, systemimager, autoinstall und FAI (siehe FAI ). Die Konzepte bei diesen Programmen sind dabei recht unterschiedlich und reichen von der Verwendung eines Images der Festplatte eines bereits installierten Systems bis hin zu einem zentralen Installationsserver im Netz (FAI).

Der Debian Installer lässt sich über eine Datei mit Voreinstellungen steuern, so dass alle Fragen, die der Benutzer während der Installation normalerweise beantworten muss, nicht mehr gestellt werden. Diese so genannte „preconfiguration“-Datei kann dabei von dem Installationsmedium (CD-ROM, DVD, Diskette...) oder aus dem Netzwerk geladen werden. Das Format dieser Datei entspricht dabei der Ausgabe des Kommandos debconf-get-selections (siehe debconf-get-selections, ). debconf-get-selections ist im Paket debconf-utils enthalten.

Um eine „preconfiguration“-Datei von einem bestehenden System zu erzeugen, müssen sowohl die Informationen, die während der Installation dieses Systems übergeben wurden, als auch die Informationen bei der späteren Installation von Paketen in eine Datei geschrieben werden. Dies geschieht mit den Kommandos

debconf-get-selections --installer > config.cfg
debconf-get-selections >> config.cfg
	    

Diese Datei muss mit einem Texteditor angepasst und auf einem (Web-)Server oder dem Installationsmedium abgelegt werden. In jedem Fall muss dem Linux-Kernel beim Starten dieser Ort als Parameter übergeben werden, damit das Debian Installationsprogramm frühzeitig die gewünschten Informationen einlesen kann. Liegt die Datei auf einem Server, so ist beispielsweise preseed/url=http://servername/pfad/config.cfg als Boot-Parameter zu übergeben. Natürlich funktioniert dies nur, wenn der Debian Installer in der Lage ist, das Netzwerk automatisch per DHCP zu konfigurieren. Ansonsten ist ein Eingriff von Hand notwendig. Wenn die Datei auf einem lokalen Medium verfügbar ist, so ist das Netzwerk nicht zwingend notwendig. Hierbei ist dem Kernel der Parameter preseed/file=/floppy/config.cfg zu übergeben, falls die Datei auf einer Diskette liegt. Auch beim Booten von einem USB-Stick kann diese Datei eingelesen werden, hierzu müssen Sie die Datei syslinux.cfg um den Parameter preseed/file=/hd-media/config.cfg ergänzen. Beachten Sie, dass nicht alle Dateisysteme lange Dateinamen unterstützen, ein kurzer Dateiname ist im Zweifelsfall die bessere Wahl.

Hier sehen Sie ein Beispiel für eine Konfigurationsdatei des Debian Installers mit vielen gut dokumentierten Beispielen. Einige Zeilen sind aufgrund der Länge umbrochen worden. Sie sind am Zeilenende mit dem Zeichen \ gekennzeichnet.

# d-i preseed file, version 0.1. Copyright 2004 by Joey Hess.
#
# Use with care! This will make d-i install Debian without warnings or
# confirmation.
#
# THIS SOFTWARE IS PROVIDED BY AUTHORS AND CONTRIBUTORS ``AS IS'' AND
# ANY EXPRESS OR IMPLIED WARRANTIES, INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, THE
# IMPLIED WARRANTIES OF MERCHANTABILITY AND FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE
# ARE DISCLAIMED.  IN NO EVENT SHALL THE AUTHORS OR CONTRIBUTORS BE LIABLE
# FOR ANY DIRECT, INDIRECT, INCIDENTAL, SPECIAL, EXEMPLARY, OR CONSEQUENTIAL
# DAMAGES (INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, PROCUREMENT OF SUBSTITUTE GOODS
# OR SERVICES; LOSS OF USE, DATA, OR PROFITS; OR BUSINESS INTERRUPTION)
# HOWEVER CAUSED AND ON ANY THEORY OF LIABILITY, WHETHER IN CONTRACT, STRICT
# LIABILITY, OR TORT (INCLUDING NEGLIGENCE OR OTHERWISE) ARISING IN ANY WAY
# OUT OF THE USE OF THIS SOFTWARE, EVEN IF ADVISED OF THE POSSIBILITY OF
# SUCH DAMAGE. In other words, if you destroy your computer with this, it's
# your own tough luck.

#### Modifying syslinux.cfg.

# Edit the syslinux.cfg (or similar) file, and add parameters to the end
# of the append line(s) for the kernel.
#
# You'll at least want to add a parameter telling the installer where to
# get its preseed file from.
# If you're installing from USB media, use this, and put the preseed file
# in the toplevel directory of the USB stick.
#   preseed/file=/hd-media/preseed
# If you're netbooting, use this instead:
#   preseed/url=http://host/path/to/preseed
# If you're remastering a CD, you could use this:
#   preseed/file=/cdrom/preseed
# Be sure to copy this file to the location you specify.
# 
# While you're at it, you may want to throw a debconf/priority=critical in
# there, to avoid most questions even if the preseeding below misses some.
# And you might set the timeout to 1 in syslinux.cfg to avoid needing to hit
# enter to boot the installer.
#
# Language, country, and keyboard selection cannot be preseeded from a file,
# because the questions are asked before the preseed file can be loaded.
# Instead, to avoid these questions, pass some more parameters to the kernel:
#
#    languagechooser/language-name=English
#    countrychooser/shortlist=US
#    console-keymaps-at/keymap=us

#### Shell commands.

# d-i preseeding is inherently not secure. Nothing in the installer checks
# for attempts at buffer overflows or other exploits of the values of a
# preseed file like this one. Only use preseed files from trusted
# locations! To drive that home, and because it's generally useful, here's
# a way to run any shell command you'd like inside the installer,
# automatically.

# This first command is run as early as possible, just after
# preseeding is read.
#d-i	preseed/early_command		string wget http://url/to/my.udeb \ 
#	-O /tmp/my.udeb ; udpkg -i /tmp/my.udeb
# This command is run just before the install finishes, but when there is
# still a usable /target directory.
#d-i	preseed/late_command		string for deb in /hd-media/*.deb; \ 
#       do cp $deb /target/tmp; chroot /target dpkg -i /tmp/$(basename $deb); done
# This command is run just as base-config is starting up.
#base-config	base-config/early_command	string echo hi mom
# This command is run after base-config is done, just before the login:
# prompt. This is a good way to install a set of packages you want, or to
# tweak the configuration of the system.
#base-config	base-config/late_command	string apt-get install zsh; chsh -s /bin/zsh

#### Network configuration.

# Of course, this won't work if you're loading your preseed file from the
# network! But it's great if you're booting from CD or USB stick. You can
# also pass network config parameters in on the kernel params if you are
# loading preseed files from the network.

# Force netcfg to use a specific interface. Normally not needed, since it
# uses whichever interface is connected.
#d-i	netcfg/choose_interface	select eth0

# If you prefer to configure the network manually, here's how:
#d-i	netcfg/disable_dhcp	boolean true
#d-i	netcfg/get_nameservers	string 192.168.1.1
#d-i	netcfg/get_ipaddress	string 192.168.1.42
#d-i	netcfg/get_netmask	string 255.255.255.0
#d-i	netcfg/get_gateway	string 192.168.1.1
#d-i	netcfg/confirm_static	boolean true

# Note that any hostname and domain names assigned from dhcp take
# precidence over values set here. However, setting the values still
# prevents the questions from being shown even if values come from dhcp.
d-i	netcfg/get_hostname	string unassigned-hostname
d-i	netcfg/get_domain	string unassigned-domain

# Disable that annoying WEP key dialog.
d-i	netcfg/wireless_wep	string 
# The wacky dhcp hostname that some ISPs use as a password of sorts.
#d-i	netcfg/dhcp_hostname	string radish

#### Mirror settings.

d-i	mirror/country		string enter information manually
d-i	mirror/http/hostname	string http.us.debian.org
d-i	mirror/http/directory	string /debian
d-i	mirror/suite		string testing
d-i	mirror/http/proxy	string 

### Partitioning.

# If the system has free space you can choose to only partition that space.
#d-i	partman-auto/init_automatically_partition	select Use the largest continuous free space
# Alternatively, you can specify a disk to partition. The device name can
# be given in either devfs or traditional non-devfs format.
# For example, to use the first disk devfs knows of:
d-i	partman-auto/disk	string /dev/discs/disc0/disc

# You can choose from any of the predefined partitioning recipes:
d-i	partman-auto/choose_recipe	select All files in one partition (recommended for new users)
#d-i	partman-auto/choose_recipe	select Desktop machine
#d-i	partman-auto/choose_recipe	select Multi-user workstation
# Or provide a recipe of your own...
# The recipe format is documented in the file devel/partman-auto-recipe.txt.
# If you have a way to get a recipe file into the d-i environment, you can
# just point at it.
#d-i	partman-auto/expert_recipe_file	string /hd-media/recipe
# If not, you can put an entire recipe in one line. This example creates
# a small /boot partition, suitable swap, and uses the rest of the space
# for the root partition:
#d-i	partman-auto/expert_recipe	string boot-root :: 20 50 100 ext3 \
#    $primary{ } $bootable{ } method{ format } format{ } use_filesystem{ } \
#    filesystem{ ext3 } mountpoint{ /boot } .  500 10000 1000000000 ext3   \
#    method{ format } format{ } use_filesystem{ } filesystem{ ext3 }       \
#    mountpoint{ / } .  64 512 300% linux-swap method{ swap } format{ } . 
# For reference, here is that same recipe in a more readable form:
# 	boot-root ::
# 	40 50 100 ext3
#		$primary{ } $bootable{ }
#		method{ format } format{ }
#		use_filesystem{ } filesystem{ ext3 }
#		mountpoint{ /boot }
#	.
# 	500 10000 1000000000 ext3
#		method{ format } format{ }
#		use_filesystem{ } filesystem{ ext3 }
#		mountpoint{ / }
#	.
# 	64 512 300% linux-swap
#		method{ swap } format{ }
#	.

# This makes partman automatically partition without confirmation.
d-i	partman/choose_partition	select Finish partitioning and write changes to disk
d-i	partman/confirm			boolean	true

#### Boot loader installation.

# Grub is the default boot loader (for x86). If you want lilo installed
# instead, uncomment this:
#d-i	grub-installer/skip		boolean true

# This is fairly safe to set, it makes grub install automatically to the MBR
# if no other operating system is detected on the machine.
d-i	grub-installer/only_debian	boolean true
# This one makes grub-installer install to the MBR if it finds some other OS
# too, which is less safe as it might not be able to boot that other OS.
d-i	grub-installer/with_other_os	boolean true
# Alternatively, if you want to install to a location other than the mbr,
# uncomment and edit these lines:
#d-i	grub-installer/bootdev		string (hd0,0)
#d-i	grub-installer/only-debian	boolean false
#d-i	grub-installer/with_other_os	boolean false

# TODO how to preseed lilo-installer? Its questions make this difficult.

##### Finishing up the first stage install.

# Avoid that last message about the install being complete.
d-i	prebaseconfig/reboot_in_progress	note 


##### Preseeding base-config.
# XXX: Note that most of this will not work right until base-config 2.40.4
# is available.

# Avoid the introductory message.
base-config	base-config/intro	note 

# Avoid the final message.
base-config	base-config/login	note 

# If you installed a display manager, but don't want to start it immediately
# after base-config finishes.
#base-config	base-config/start-display-manager	boolean false

###### Time zone setup.

# Controls whether or not the hardware clock is set to GMT.
base-config	tzconfig/gmt		boolean true

# If you told the installer that you're in the United States, then you
# can set the time zone using this variable.
# (Choices are: Eastern, Central, Mountain, Pacific, Alaska, Hawaii,
# Aleutian, Arizona East-Indiana, Indiana-Starke, Michigan, Samoa, other)
base-config	tzconfig/choose_country_zone/US	select Eastern
# If you told it you're in Canada.
# (Choices are: Newfoundland, Atlantic, Eastern, Central,
# East-Saskatchewan, Saskatchewan, Mountain, Pacific, Yukon, other)
base-config	tzconfig/choose_country_zone/CA	select Eastern
# If you told it you're in Brazil. (Choices are: East, West, Acre,
# DeNoronha, other)
base-config	tzconfig/choose_country_zone/BR	select East
# Many countries have only one time zone. If you told the installer you're
# in one of those countries, you can choose its standard time zone via this
# question.
base-config	tzconfig/choose_country_zone_single boolean true
# This question is asked as a fallback for countries other than those
# listed above, which have more than one time zone. You can preseed one of
# the time zones, or "other".
#base-config	tzconfig/choose_country_zone_multiple select 

###### Account setup.

# To preseed the root password, you have to put it in the clear in this
# file. That is not a very good idea, use caution!
# (XXX: In fact, this won't work, because passwd clears the settings
# before asking for a root password. This may not be fixed before the sarge
# release, if it's fixed at all.)
#passwd		passwd/root-password		password r00tme
#passwd		passwd/root-password-again	password r00tme

# If you want to skip creation of a normal user account.
#passwd		passwd/make-user		boolean false
# Alternatively, you can preseed the user's name. Note that the username
# will be derived from this; it cannot be overridden currently. The
# username will be the (lowercase) first name of the full name.
#passwd		passwd/user-fullname		string Debian User
#passwd		passwd/username			string 
# And their password, but use caution!
#passwd		passwd/user-password		password insecure
#passwd		passwd/user-password-again	password insecure

###### Apt setup.

# This question controls what source the second stage installation uses
# for packages. Choices are cdrom, http, ftp, filesystem, edit sources list
# by hand
base-config	apt-setup/uri_type	select http

# If you choose ftp or http, you'll be asked for a country and a mirror.
base-config	apt-setup/country	select enter information manually
base-config	apt-setup/hostname	string http.us.debian.org
base-config	apt-setup/directory	string /debian
# Stop after choosing one mirror.
base-config	apt-setup/another	boolean false

# You can choose to install non-free and contrib software.
#base-config	apt-setup/non-free	boolean true
#base-config	apt-setup/contrib	boolean true

# Do enable security updates.
base-config	apt-setup/security-updates	boolean true

###### Package selection.

# You can choose to install any combination of tasks that are available.
# Available tasks as of this writing include: Desktop environment,
# Web server, Print server, DNS server, File server, Mail server, 
# SQL database, manual package selection. The last of those will run
# aptitude. You can also choose to install no tasks, and force the
# installation of a set of packages in some other way.
# XXX: this will not work until tasksel 2.12 is available
tasksel		tasksel/first	multiselect Desktop environment
#tasksel	tasksel/first	multiselect Web server, Mail server, DNS server

###### Mailer configuration.

# During a normal install, exim asks only two questions. Here's how to
# avoid even those. More complicated preseeding is possible.
exim4-config	exim4/dc_eximconfig_configtype	select no configuration at this time
# It's a good idea to set this to whatever user account you choose to
# create. Leaving the value blank results in postmaster mail going to
# /var/mail/mail.
exim4-config	exim4/dc_postmaster		string 

###### X Configuration.

# Preseeding Debian's X config is possible, but you probably need to know
# some details about the video hardware of the machine, since Debian's X
# configurator does not do fully automatic configuration of everything.

# X can detect the right driver for some cards, but if you're preseeding,
# you override whatever it chooses. Still, vesa will work most places.
#xserver-xfree86	xserver-xfree86/config/device/driver	select vesa

# A caveat with mouse autodetection is that if it fails, X will retry it
# over and over. So if it's preseeded to be done, there is a possibility of
# an infinite loop if the mouse is not autodetected.
#xserver-xfree86	xserver-xfree86/autodetect_mouse	boolean true

# Monitor autodetection is recommended.
xserver-xfree86		xserver-xfree86/autodetect_monitor	boolean true
# Uncomment if you have a LCD display.
#xserver-xfree86	xserver-xfree86/config/monitor/lcd	boolean true
# X has three configuration paths for the monitor. Here's how to preseed
# the "medium" path, which is always available. The "simple" path may not
# be available, and the "advanced" path asks too many questions.
xserver-xfree86	xserver-xfree86/config/monitor/selection-method	select medium
xserver-xfree86	xserver-xfree86/config/monitor/mode-list	select 1024x768 @ 60 Hz

###### Everything else.

# Depending on what software you choose to install, or if things go wrong
# during the installation process, it's possible that other questions may
# be asked. You can preseed those too, of course. To get a list of every
# possible question that could be asked during an install, do an
# installation, and then run these commands:
#   debconf-get-selections --installer > file
#   debconf-get-selections >> file

# If you like, you can include other preseed files into this one.
# Any settings in those files will override pre-existing settings from this
# file. More that one file can be listed, separated by spaces; all will be
# loaded. The included files can have preseed/include directives of their
# own as well. Note that if the filenames are relative, they are taken from
# the same directory as the preseed file that includes them.
#d-i	preseed/include	string x.cfg
# More flexably, this runs a shell command and if it outputs the names of
# preseed files, includes those files. For example, to switch configs based
# on a particular usb storage device (in this case, a built-in card reader):
#d-i	preseed/include_command	string if $(grep -q "GUID: 0aec3050aec305000001a003" \ 
#        /proc/scsi/usb-storage-*/*); then echo kraken.cfg; else echo otherusb.cfg; fi

	    

Wie in diesem Beispiel beschrieben, lassen sich auch Shell-Kommandos vor und nach der Installation des Grundsystems ausführen, um das System anzupassen.